Hallo,
ich wende mich an dieses Forum, weil meine Frau vor 6 Wochen mit der Diagnose "schizoaffektive Störung, z. Zt. manisch (F 15)" aus einer psychiatrischen Klinik entlassen worden ist. Der behandelde verschrieb ihr "Ergenyl" + "Risperdal". Wegen starker Nebenwirkungen, u.a. bezüglich der Feinmotorik, wurde vor Ergenyl vor 2 Wochen abgesetzt und mit Risperdal (4 mg) weiterbehandelt. Die Nebenwirkungen sind aber immer noch erheblich. Insbesondere klagt meine Frau über einen unnatürlichen Harndrang (wie bei einer Blasenentzündung) und einem Ausbleiben der Monatsblutung (letzte Regel war Anfang Februar!). Was uns auch sehr belastet ist ein nahezu vollständiger Libidoverlust und die daraus resultierende Unfähigkeit, den Orgasmus zu erlangen.Frage: Ist ein "Leben in Fesseln" der Preis für Stabilität? Wer hat ähnliche Erfahrungen mit den beschriebenen Medikamenten gemacht? Gibt es andere Mittel, welche diese Nebenwirkungen nicht aufweisen? Meine Frau hatte vor einem Jahr - nach ihrem ersten Klinikaufenthalt - schon einmal Lithium bekommen, dieses aber nach einigen Wochen abgesetzt, weil sie einen starken Tremor bekam.
Wir würden uns freuen, wenn andere Betroffene uns ihre ehrlich Meinung mitteilen könnten, wie sie mit der Krankheit und den verordneten Medikamenten zurecht kommen. Läßt es sich auch ohne Medikamente leben? Der Arzt meinte, die Rückfallquote sei sehr hoch und es bestehe die Gefahr, dass es nach mehreren manischen Episoden (mit Psychose) häufig zu einem Residualsymptom komme und die nachfolgende Genesung nur noch unvollständig sei.
Vielen Dank an alle im Voraus
Werner