ich lebe noch, ja, zum glück für meinen mann,
der mich liebt, er würde es nicht ertragen,
dieser wunderbare mensch, den eine person in mir auch
liebt, über alles, riesengroß.
diese person macht es, zum glück für mein dasein,
auch möglich, daß ich mich nicht endgültig von
dieser welt verabschiede.

doch die anderen: sie wollen nicht, daß ich noch
weiter bin, sie ziehen mich hinunter, wollen mich
zerstören, mir das wenige, das ich mir mühsam
über die jahre aufgebaut habe und mir meine exitenz-
berechtigung gibt, zerstören, vernichten.
meine einzige liebe, meine arbeit. ich hasse sie,
diese anderen in mir, ich kämpfe und ringe die
ganze letzte woche mit und um mein leben, ständig
hat eine von diesen elenden existenzen in mir
die oberhand, die eine, die positiv denkt, wird
immer schwächer, tausende gedanken schwirren durch
meinen kopf, beleuchten gedanken aus den verschiedensten
blickwinkeln, ich kann nicht mehr schlafen, nicht
mehr arbeiten, fühle nichts mehr außer schmerz.
ich hab´ angst ich werd 'verrückt'. mein mann kümmert
sich aufopfernd um mich, doch ich weise ihn zurück,
sag´ ihm er soll gehn, er wird sonst noch mitgerissen
in den abgrund. doch geht er wirklich, und sei´s nur
ins angrenzende zimmer, weil er nicht mehr weiß, was
er tun soll, bekomme ich furchtbare panik, fühl mich
total verloren, scheiße, ich kann mich nicht mehr
zusammenreißen, ich hab´ fast keine kraft mehr zu
kämpfen, fühl´ mich so unendlich schuldig, weil es
mir schlecht geht, hasse mich so sehr dafür, hasse
es, wenn ich um hilfe bitten muß. ich war auch beim
psychiater, der mir sofort medikamente verschrieb,
doch ich habe solche angst vor medikamenten, vorallem
vor diesem zyprexa, ich hab das gefühl ich kann nicht
mehr selbst über mich bestimmen, habe angst dadurch
im schlaf nicht mehr merken zu können, wenn ich zu
atmen aufhöre oder einen herzversagen habe. es ist alles
so absurd, ich habe so unendlich große angst vorm tod,
und möchte andererseits nicht mehr leben. patstellung.