Re: Teil meiner Geschichte

Michael
02. 04. 2002 13:56
Hallo Ariane,

jeder Mensch bewältigt seine Trauerarbeit anders und der Verlußt eines geliebten Menschen krempelt sein eigenes Leben verdammt auf.

Als meine Oma starb, war ich 9 Jahre alt. In der Trauerhalle habe ich gelacht und alle Menschen haben auf mich geschaut und dann weinte ich wie ein Schlosshund.

Ich habe mich geschämt für mein Verhalten, aber als ich lachte dachte ich nicht an Tod, sondern war ganz nah bei meiner Oma.

Dieser "Schock" sitzt immer noch tief und immer wenn wieder ein Mensch in meinem Umfeld stirbt muss ich daran denken.

Als meine zweite Oma verstarb konnte ich in der Krankheit für sie da sein, konnte ihr Notdurft säubern, konnte sie ins Bett tragen und neben Ihr sein.

Beide Menschen die ich geliebt haben sind nicht Tod, für mich leben sie weiter in meinen Gedanken und Ihr Lebensmut am Ende Ihrer Tage gibt mir Kraft, dem Leben ja zu sagen.

Ich will ebenso alt werden um meinen Kindern und den Nachfahren diesen Lebensmut zu schenken und das ist doch ein Sinn fürs Leben, auch wenn es erscheint das es Kriege, Gewalt und Unmenschlichkeit gibt so ist die Liebe in uns und das macht Leben lebenswert.

Und wenn ich meinen Sohn, der 8 Monate alt ist in den Armen hallte, dann erkenne ich, das dieser kleine Wurm mich braucht, das er ohne mich nicht sein will.

Vielleicht geben dir diese Worte etwas Hoffnung, mir tut es gut dies zu schreiben denn es lenckt mich von meiner Trauer ab und zeigt mir selber, das Leben ist lebenswert.

Michael
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Teil meiner Geschichte

ariane 1042 02. 04. 2002 13:15

Re: Teil meiner Geschichte

Michael 537 02. 04. 2002 13:56



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