Hallo,
habe als betroffene Mutter - Tochter 15 Jahre alt - körperbehindert (spastische Tetraparese - völlige Spastik)
geistiger Entwicklungsstand Alter 8 Jahre - Eure Wortmeldungen im Forum gelesen. Möchte mich gern bei Euch
einklicken.
Alles hatte Ende Oktober 2001 angefangen. Ich stellte Ver-
haltensänderungen bei meiner Tochter Vivian fest, die für sie außergewöhnlich waren. Verträumtheit und mutige Dinge in Bewegungsabläufen, zu denen sie eigentlich nicht fähig
ist waren für mich beunruhigend. Ende November durfte ich sie wegen angeblichen Grippeinfekt von der Schule abholen.
Hochroter Kopf und rote Ohren und irgendwie war sie anders.
Ich merkte, daß sie auch immer schlechter einschlafen konnte.
Am 06. Dezember 2001 fiel Vivian in eine Depression. Sie wollte nicht mehr Essen, Trinken und sich nicht mehr mit dem Rollstuhl fortbewegen. Jegliche Unterhaltung war aus-
sichtlos. Kurz vor Weihnachten kam sie wieder aus dem Schneckenhaus hervor. Das Schlafen wollte aber überhaupt nicht klappen. Ich suchte mir professionelle Hilfe in der
Kinder- und Jugendpsychatrie. Ab dem 17. Januar besuchte Vivian die Tagesklinik. Als sie am 18. Januar morgens auf-
wachte, konnte sie nicht mehr richtig sprechen. Nachmit-
tags mußte ich mit ihr zum Notdienst, denn unaufhaltsam und immer lauter wurde das Erzählen!
Ab Donnerstag dem 19. Januar 2002 ging es dann in die Klinik. Der Arzt arbeitet mit der Diagnose MD. Nach 4 wöchigem Aufenthalt hatten wir sie vom Wesen her wieder. Dann kam es nach einer Woche zum Absturtz und seitdem ist sie wieder in ihrer eigenen Welt! Sie redet nun wieder ununterbrochen und ist ganz schön aufgedreht. Sie wird be-
handelt mit Orfiril Saft und einem Präparat gegen Halluzi-
ationen.
Bei einer Körperbehinderung kann man helfen. MD stellt für mich eine ganz andere Problematik dar!
Ihr sprecht von so vielen Phasen und von Rhytmen, die für
Euch wichtig sind! Ihr könnt durch Euer Bewußtsein einiges selber steuern.
Wie kriege ich das als Mutter mit einem Kind auf die Rei-
he, wenn es dem Kind schwer möglich ist, sich zu äußern was überhaupt in ihr vorgeht bzw. was in ihr vorgegangen ist. Wie nimmt sie z. B. in der Manie die Umwelt wahr?
Was ist mit der Gefühlswelt zwischen lachen und weinen?
Wie nimmt man in dieser Zeit die Realität wahr?
Wie kann man mit geistiger Behinderung Ursachenforschung von MD betreiben? Was ist mit dem regelmäßigen Schlaf?
Wie kann ich ihr helfen oder auf sie eingehen, daß sie sich wohl fühlt, obwohl sie durch den Redefluß ständig
mit ihren Gedanken wo anders ist?
Was könntet Ihr mir raten und welche Auskünfte könntet Ihr mir geben um diese Sache besser zu verstehen?
Für Eure Hilfe wäre ich sehr dankbar!!!!!!!!
Tschüß
Birgit