Gedanken eines manich depressiven

Michael
08. 03. 2002 14:31
EIN WORT ZU MIR
Von Michael Tillmann


Es gibt Zeiten der Ruhe und Muße, dann blickt man zurück und fragt sich, was ist geschehen. Eine Weisheit besagt, das Leben bestimmt den Takt, den Ryhtmus und die Geschwindigkeit deines Handelns, nur zu erkennen das man selber ein Teil des Lebens ist muss ersteinmal begriffen werden.

Begreifen ist Sinnbildlich zu verstehen, um zu begreifen muss eben doch ein Fehler begangen werden, erst dann versteht der Mensch das Individuum. Dumm ist eben, dass der Mensch nur schlecht aus den Fehlern der Anderen lernt und Begreift sondern erst selber auf die Schnauze fliegen muss um zu lernen.

Perfektionisten, wie ich es einer bin, verlangen von sich selber das allermeiste und ist meist unzufrieden mit dem was er schafft. Die Messlatte liegt hoch und ist ein Ziel ersteinmal erreicht, so setze ich die Latte eben noch ein Stück nach oben, was sollst, ob der Geist oder der Körper da mit spielt.

Vermessenheit fängt dort an, wo man nicht an sich glaubt und der Welt eines vorgaukeln möchte, anfängt zu projizieren. Sozusagen den Boden unter seinen Füßen zu verlieren beginnt. In unserer Zeit ist es uns in die Wiege gelegt worden, aus dem Vollen zu schöpfen, ohne Rücksicht auf Recourcen ohne auf seine Umwelt zu achten, daher geschieht es grenzenlos zu sein, manisch zu werden.

Wenn der ?Verstand? aussetzt und der Körper verkrampft ist es meist schon zu spät. Die guten alten deutschen Tugenden sind es, die uns in der Moderne einen strich unter die Rechnung machen, die zum Kollaps führen. Was Gestern noch notwendiges Übel war ist heute mit Gefahren verbunden. Lernen einen Schritt nach hinten zu machen kann ein erheblicher Schritt nach vorne sein dies muss erst mal erfahren werden.

Die Zeit wird es uns lehren, das man in der Ellenbogengesellschaft nicht unendlich und ewig existieren kann. Noch nie war mir klarer, was sich hinter dem Begriff Gemeinschaft verbirgt, noch nie habe ich Freundschaften schätzen gelernt als im Moment des Zusammenbruchs.

Komisch, das man im Alter erst erfahren muss was man in der Jugend abstrakt versucht hat zu idealisieren. Wenn ich in den Spiegel schaue, so fühle ich immer noch den 16 Jahre alten Bub im 38 Jahres Kostüm.

Es ist nie zu spät die Richtung seines handelns neu festzulegen und wenn man erst mal am Boden liegt, ja dann und erst dann wird jeder Schritt den man tut wieder ein Schritt in die richtige Richtung sein.

Für mich beginnt nun wieder eine neue Zeit sein Leben in den Griff zu bekommen. Alleine und auf sich selber gestellt, sind es die Freundschaften die an Bedeutung gewinnen. Liebe wird neu erfahren und ich verstehe erst jetzt was wirklich wichtig für mich ist.

Mit sich selber auszukommen, sich zu achten und mit seinen Fehlern zurande zu kommen und sich nicht zu martern ist der Schlüssel zum lieben. Gebe dir den Zuspruch den du benötigst um zu existieren.

Ein Ohr für die Sorgen seiner Lieben zu haben ist eine Pflicht sonst erfährt man eine unendliche Einsamkeit. Denn wer gibt bekommt auch den Anteil am Leben eines Menschen der mir so wichtig ist.

Brücken schlagen zu können ist eine Kunst und setzt voraus das andere Ufer zu kennen, sich einzulassen und sich selber nicht so wichtig zu nehmen.

Verständnis zu erlangen zu vertrauen und Verantwortung für sich und seiner Brut zu übernehmen sind die Ziele der Neuzeit. Ablehnung zu ertragen Kritik zu erleben und sich nicht immer nur selber zu hinterfragen sind die Werkzeuge um stabiler mein Leben zu gestalten.

Es sind die stillen Stunden die für mich an Bedeutung gewinnen, nicht davor zu flüchten ist eine Notwendigkeit um die Probleme unserer Tage zu meistern. Dabei geht es nicht darum gut im Licht der Öffentlichkeit zu stehen, sondern um die Frage sich selbst in seinem Handeln und schaffen wieder zu erkennen.

Geduldig zu sein und vertrauen zu schenken ist der Gutschein für ein zufriedenes und ausgeglichenes Leben. In der Ruhe liegt die Kraft um für andere ein zuverlässiger Partner zu werden. Es sind nicht die liebevoll gewählten Worte an denen du gemessen wirst sondern die Taten sind es die deine Person und dein Charakter ausmachen.
Beständigkeit ist die obere Maxime nicht der Überschwang der übertriebene Aktionismus sondern das langweilig erscheinende Tageswerk ist der Garant fürs Leben. Es muss nicht immer Sekt sein im Leben um es lebenswert erscheinen zu lassen. Leben zu schenken ist die eine Sache es zu erhalten und zu beschützen ist meist viel schwieriger als du denkst.

So verhält es sich auch in der Liebe, sind die Wogen der ersten Stunden vorbei zeigt es sich ob die wahren Motive der Zweisamkeit vorhanden waren oder ob du nur eine Schulter gesucht hast weil du die Last deines Lebens nicht alleine tragen konntest.

Giere nicht nach dem Zuspruch anderer Leute und hege falsche Versprechungen, sei ehrlich und bleibe bei der Wahrheit. Eine ehrliche Antwort ist meist im ersten Moment nicht willkommen aber führt zu einer klaren Linie.

Halte aus, wenn du nicht geliebt wirst und sei dir selbst genug bei Dingen die dir sehr wichtig sind. Der größte Betrug ist der Selbstbetrug und wie schmerzhaft ist die Selbsterkenntnis am Tage nach der Lüge.

In dir steckt das Geheimnis um ein glücklich und zufriedener Mensch zu sein du führst die Regie in deinem Film des Lebens. Du kannst diesen Film gestalten und Ihm den richtigen Inhalt geben.

Lasse den Kopf nicht hängen und höre dir zu wenn die Seele an zu sprechen beginnt und dir sagt, bitte ändere dich, sonst macht dein Körper nicht mehr mit. Schaue dir genau an in welcher Situation du steckst und wenn dir etwas nicht passt dann lass es.

Es ist nie zu spät sein Verhalten zu ändern, sein Umfeld zu ändern und Freude am Leben dir zu schenken. Es ist ein harter Schritt verzicht zu üben und ein bescheidenes und ruhiges Leben zu führen. Den Hengst deiner Manie zu reiten ist ein schönes Gefühl aber denke an die Konsequenz.
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Gedanken eines manich depressiven

Michael 1781 08. 03. 2002 14:31

Re: Gedanken eines manich depressiven

Torsten 453 08. 03. 2002 14:56

Re: Gedanken eines manich depressiven

oli 374 08. 03. 2002 16:23

ein kreativer Mensch und Vater

Michael 363 09. 03. 2002 21:57

Re: ein kreativer Mensch und Vater

oli 682 10. 03. 2002 15:41

Re: Gedanken eines manich depressiven

Matthias 365 08. 03. 2002 22:54

du hast so recht

Michael 303 09. 03. 2002 22:28

Re: Gedanken eines manich depressiven

Matthias 385 08. 03. 2002 23:26

Danke für euer Spiegelbild

Michael 314 09. 03. 2002 22:36



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