depression oder einfach pessimist?

Helga
12. 07. 2001 20:01
Ujeggerle, das wird ein langer Eintrag. Ich hoffe aber trotzdem, dass sich vielleicht der eine oder andere da durchkämpft und sich meine Geschichte anhört.

Ich mache mir ziemliche Sorgen um einen Freund von mir und drehe mich seit einiger Zeit schon mit meinen Gedanken im Kreis. Vielleicht kann mir jemand von euch weiterhelfen? Ich weiss einfach nicht, was ich von all dem halten und schon gar nicht, wie ich mich verhalten soll.

Möglicherweise gibts da ja gar kein Problem, ich kenne ihn noch nicht lange und habe auch keinen Vergleich zu früher - allerdings höre ich von seinen Verwandten, dass er sich sehr verändert hat (er war früher nicht so "ruhig").

Ich habe ihn als bivalenten Menschen kennen gelernt. Ich kenne ihn sowohl als ironischen, aber doch fröhlichen Menschen, der gerne hinter die Dinge sieht, sich für viele Dinge interessiert und auch sich auch mit seiner Umgebung gut versteht und auf Menschen zugeht. Gelegenheiten, ihn von dieser Seite zu sehen, gibt es allerdings wenige.

Viel mehr habe ich eher einen sehr düsteren Eindruck von ihm vermittelt bekommen. Er hat mir viel von sich erzählt, wie er die Welt sieht, und das hat mir eben sehr zu denken gegeben, wo ich nicht weiss, ob er ein ausgesprochener Pessimist ist oder mit einer Depression kämpft.

Da gibt es ihn und "die Welt da draussen", mit der er nichts zu tun hat und die auch draussen bleiben soll, auf Gefühle reagiert er fast mit Abscheu (und sei es nur, wenn er ein Pärchen spazieren gehen sieht - das kommentiert er sofort negativ), Freunde hat er keine (sagt er), seine Familie sieht ihn auch nur selten. Er scheint es auch irgendwie herauszufordern, dass er andere Leute vor den Kopf stösst ("toll, da hab ich mich auch unbeliebt gemacht", auf meine Frage, wofür das A. im Monogramm steht, kommt die Antwort "für Arschloch"). Sieht er irgendwo ein Buch oder ein Möbelstück, ist es gleich furchtbar schlecht, nicht das Geld wert usw.

Ich bin da ja überhaupt keine Expertin, soweit ich mich schlau gemacht habe, treffen sehr viele Merkmale für Depression auch gar nicht auf ihn zu (er wirkt nicht traurig - eher versteinert, er ist bei seiner Arbeit sehr aktiv und entschlossen - fast schon ein Workaholic, es gibt keine Schuldäußerungen oder Selbstvorwürfe - er ist eher extrem von sich überzeugt).

Ich habe mir schon überlegt, ob das Wetter eine Rolle spielt (die guten Phasen hatte er immer bei sonnigem Wetter, bei kühlem oder regnerischem Wetter war er immer total schlecht drauf, schimpft oder sagt absolut nichts mehr). Kann das bei einer Depression zutreffen?

Ich tue mir echt schwer, dem positive Dinge entgegenzusetzen, noch dazu, wo wir mittlerweile nur noch einen losen Kontakt haben. Ich sehe aber seine Familie recht häufig und mir liegt auch an ihm viel.

Erstmal vielen Dank an alle, die bis hierher durchgehalten haben! :)

Vielleicht könnt ihr mit meiner Geschichte ein wenig anfangen. Ich bin über jede Anregung sehr dankbar!!
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depression oder einfach pessimist?

Helga 6191 12. 07. 2001 20:01

Re: depression oder einfach pessimist?

Bettina 1123 12. 07. 2001 22:43

Re: depression oder einfach pessimist?

Rainer 1176 13. 07. 2001 15:18

Re: depression oder einfach pessimist?

Helga 5101 20. 07. 2001 16:36



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