m-d ist irgendwie scheisse, oder?

martin
07. 07. 2001 20:17
hallo zusammen,

ich möchte auf diesem wege nur mal kurz mein "dilemma" loswerden. ich bin zur zeit 28 jahre alt und mit einer lieben frau verheiratet. seit meiner pubertät habe ich mit einer inneren unzufriedenheit, blockaden, minderwertigkeitsgefühlen u.s.w. zu tun, die durch zerhackte familienverhältnisse entstanden sind. letztes jahr im august kauften wir uns dann eine doppelhaushälfte, auf die wir uns sehr gefreut hatten. als wir dann eingezogen waren, hatte ich immer mehr das gefühl, dass ich mit der situation (schulden?) nicht so recht klarkam, was sich dann im oktober in eine handfeste depression mit selbstmordgedanken verwandelte. ich war nur noch ohnmächtig, hatte das gefühl, dass haus, frau und job sowieso verloren sind.
nachdem ich meinem damaligen hausarzt mein problem das 3. mal geschildert hatte und auch von suizid sprach, dachte er, dass es angebracht wäre, stationär in eine psychoklinik zu gehen. ich wehrte das ab, ging zu einem nervenarzt und nahm folglich brav zoloft, ein antidepressivum ein. ich ging nach 14 tagen wieder zur arbeit und mein zustand besserte sich ständig, ich war glücklich darüber.
im laufe der zeit nahm ich einen nebenjob für 15mark die stunde samstags an, gründete eine eigene computerfirma und bekam, teilweise auch von aussen, immer mehr gute ideen. endlich fühlte ich mich so gut wie 13 jahre schon nicht mehr....mir wurde immer wohler, und mein umfeld freute sich mit mir, dann kamen ein paar ereignisse:
-ich hatte mit meinem geschäft auf 1 monat 15000dm umsatz gemacht
-meine firma gab mir eine gehaltserhöhung von 450dm
-meine firma stellte mir einen aufstieg in aussicht
...von da an sah ich nur noch alles durch die "rosarote brille", meine frau und ein guter freund stellten fest, dass ich mich verändert hatte, selber merkte ich dies auch ein wenig, ich dachte aber, dass es nur der stress ist....
am 3.3. fuhren meine frau und ich an unserem 1. hochzeitstag nach oberhausen zu "tabaluga und lilli", dabei wiederfuhr mir während der fahrt das gefühl, mein verstorbener vater wäre gott und ich jesus, der 3. weltkrieg (seit jahren hatte ich eine grosse angst davor) spielte sich in meinen gedanken ab, ich konnte mit der zeit perfekt umgehen, die vorstellung von tabaluga hatte ich vollkommen durchschaut, ich fuhr auf der autobahn bei schneetreiben 180kmh, randalierte in einer raststätte und sah schliesslich einen fernsehfilm mit ausschnitten aus der nahen zukunft,.....meine frau informierte daraufhin die polizei, ich kam in die psychoklinik, per beschluss. nachdem ich eineinhalbwochen vollgestopft wurde, wurde ich heimatnah nach mainkofen verlegt, dort wurde ich weitere 1 dreiviertel monate mit haldol, akkineton, impromen und schliesslich mit lithium behandelt. kaum aus der klinik entlassen, fiel ich wiederum in eine depression mit suizidgedanken, welche jetzt mit imipramin, antidepressiva behandelt wird. ich gehe jetzt wieder ganz "normal" zur arbeit, habe seit meiner entlassung etwa 3kg zugenommen, lithium oder nicht?, ...und lese zur zeit wolfgangs buch.

wie seht ihr das, ist es bei mir ebenfalls manisch-depressiv? wie geht`s euch mit lithium? wie oft wechseln die stimmungen bei euch? wie sehen bei euch die manischen phasen aus? was fühlt ihr bei einer depression?

ich würde mich über antworten sehr freuen, da ich mit der diagnose manisch-depressiv einfach nicht klar komme.

euer martin
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martin 6841 07. 07. 2001 20:17

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Rafaela 1290 08. 07. 2001 09:49

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Andy 1121 10. 07. 2001 04:55

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martin 1107 10. 07. 2001 23:20

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Andy 5341 11. 07. 2001 04:44



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