Liebe Boris,
ich gebe Dir schon recht. Ich gehöre auch zu den Frauen die mal misshandelt wurden. Das liegt lange hinter mir. Gerade deshalb weiss ich wie ein Mann der mich körperlich angehen will so drauf ist. Und ich weiss das ich viel kraft hatte diesem kreislauf aus abhängigkeit, schuldgefühl, erinnerungen an schöne zeiten usw, und der angst entkommen zu können. Viele Frauen können das ihr leben lang nicht leider.
Aber, er hat mir noch nie körperliche gewalt angetan, nur war er manchmal so in rage das er es androhte, getan hat er es nie. Nicht bei mir, aber andere (fremde) haben schonmal was auf die zwölf bekommen.
Er tut schon was um sein verhalten in den griff zu bekommen, wie Lichtblick richtig erkannte. Nur es werden ihm ziemliche Steine in den Weg gelegt und die bestehen aus seiner familie. Die sind nämlich der Meinung er ist gesund, die lassen sich beleidigen und ertragen seine launen stillschweigend - hauptsache nichts davon dringt nach aussen - und so arbeiten sie immer schön auf ihn ein von wegen er bräuchte keine behandlung oder wenn nur was leichtes wie johanniskraut und dann wird noch gegen mich gearbeitet wo es dann heisst: Die Claudia muss ihr benehmen aber auch mal ändern kein wunder das er so ausrastet... HALLOOO? In seinen Manien kriegt er schon zustände wenn keiner was sagt und ne fliege summt.....
ja also tief drinnen wenn ich mit ihm alleine bin und ruhige gespräche in liebe zustande kommen dann redet er offen und ruhig über seine krankheit und darüber was ihn wütend macht (seine familie z.b) und das er weiss das er medikamente nötig hat usw. Dann ist er sehr zugänglich. Aber kaum war er mit denen so wie jetzt an weihnachten über mehrere tage zusammen merkt man sofort wie die ihn wieder bearbeitet haben. Er ist also ständig hin und hergerissen zwischen familie und mir weil da unterschiedliche ansichten vorherrschen. Ich wüsste auch nicht wie ich reagieren sollte wenn meine Familie mir dauernd einredet ich wäre gesund und mein partner schuld und mein partner erzählt mir dauernd das ich medikamente brauche...
Er ist glaube ich in genauso einer emotionalen zwickmühle wie ich.... aber wie ich schon schrieb, am ende nach langem kampf steht er immer wieder zu mir und dazu das er krank ist !
Ich glaube langsam das hauptproblem ist seine Familie. Wenn wir über langen zeitraum alleine ohne die sind, läuft es ziemlich glatt...
Aber, niemand kann von ihm erwarten das er auf abstand zu denen geht. Ich selbst habe eine familie die mir mehr geschadet als genutzt hat und mit einem gesunden urvertrauen gegenüber der eigenen familie dauert es mitunter jahrzehnte bis man begreift das die es nicht immer gut mit einem meinen und bis man entsprechende konsequenzen ziehen kann...
zwickmühle ohne ende in der ich nur versuchen kann den kopf zu bewahren, an seine behandlung und zukunft zu denken und weiterhin (was ich schon tue) persönlich mit seiner familie auf abstand gehen...
da hab ich mir aber auch was eingebrockt hallelulja
31 Jahre, Partnerin eines MD erkrankten Mannes, Individualistin aus Leidenschaft,