Ein trauriges Hallo zusammen,
ich selbst bin nicht bipolar, jedoch eine Person die ich sehr, sehr gern habe. Diese Person ist jetzt fast 50 und vor ein paar Monaten in eine heftige Manie mit allem Drum und Dran gefallen.
Wo zuvor noch die Depression einen etwas müden, aber immer noch relativ vernünftigen, authentischen Menschen zeigte, regiert jetzt überdrehter Tatendrang und dumme Arroganz mit entsprechenden Verhalten.
Noch vom letzten manischen Schub, der viele Jahre zurückliegt, sind so viele Schulden geblieben, dass sie diese heute noch abbezahlt, bzw. versucht diese abzuzahlen.
Jetzt dreht sich der „Irrsinn“ weiter: „Früher ging alles leichter“, wie sie noch kurz vor Beginn des Totalausbruchs meinte - der letzte rationale Satz den ich von ihr hörte, obwohl sie schon wie fremdgesteuert wirkte und das neue „Abenteuer“ in Beton gegossen hatte.
Sie selbst weiß schon über sich so weit bescheid, sonst hätte ich auch keine Grundlage überhaupt auf ein Forum wie dieses zu kommen, sondern würde sie einfach für „verrückt“ halten. Problem ist nur, sie sucht die Ursachen seit Jahrzehnten in allen möglichen Umwelteinflüssen: Mal ist es ein Imprägniermittel in ihrer Kindheit gewesen, Plastikflaschen, Zucker, Weizen, Gluten oder ein Eisenmangel der sie in die Depression schickt. Wobei sie auch leider NUR die Depression als krankhafte Phase erkennt und mit viel teuren Firlefanz versucht wieder flott zu werden. Das manische Hoch, dass den realen Schaden, hohe Schulden, soziale und gesundheitliche Probleme erschaffen hat, wird angestrebt… auch mit fast 50 noch.
Da jene Person nichts einnimmt und Jahre im Normalzustand verbrachte, kapieren die einen nicht was läuft, die anderen dringen aber genau so wenig durch und haben halt immer gehofft, dass es sich mit dem „Alter“ legt. - Aber da sieht‘s wohl schlecht aus?