Hallo liebe Leser,
jeder von uns hat es schon öfter erlebt: Man ist depressiv, hängt rum wie ein nasser Sack und bekommt von allen möglichen Leuten gesagt, man sei "zu faul". Tatsächlich verliert man während einer Depression viel wertvolle und gezwungenermaßen ungenutzte Lebenszeit. Dennoch hat jeder Kranke über die Diagnose hinaus seine eigene Persönlichkeit und es gibt darunter einige, die eben außerhalb ihrer Depression, tatsächlich faul sind, weil sie schon seit Jahren keine Aufgabe mehr in der Gesellschaft haben und einfach so in den Tag hineinleben und mit den Jahren einfach immer bequemer werden.
Eine Bekannte von mir will beispielsweise am liebsten jeden Schritt gefahren werden, weil sie einfach zu faul ist, ein paar Schritte zu laufen. Dafür raucht sie aber wie ein Schlot, das geht dann wieder.
Ein Kumpel, der auch eine Diagnose hat, aber arbeitet, redet schon seit Jahren davon, dass er wiedermal seine Airbrushausrüstung aufstellen will, um künstlerisch aktiv zu werden. Seit Jahren redet er davon wiedermal Gitarre spielen zu wollen, aber es sind alles nur hohle Phrasen und langsam geht mir sein gereda auch echt auf den Keks, weil es immer dasselbe ist. Er hat übrigens jahrelang nicht gearbeitet, hätte also Zeit gehabt, seine Pläne umzusetzen, tat es aber nie.
Bei mir war das immer anders. Ich war immer ein Macher und habe dafür immer viele Feindesligkeiten und Kritiken (Neid muss man sich erarbeiten, Mitleid bekommt man geschenkt) geerntet.
Doch letztendlich hat mich das noch mehr beflügelt und ich wurde immer motivierter und brachte meine Projekte regelmäßig zuende. Vor allem auch motviert durch die Tatsache, dass andere sagten: "Das wird sowieso nichts."
Ich bin keiner, der gleich das Handtuch wirft, wenn ein steiniger Weg vor mir liegt, ich bin nie ausgewichen, bin immer den Weg des größtmöglichen Widerstandes gegangen und meine Kritiker ahnten nie, dass sie mir letztendlich nur einen Gefallen tun, wenn sie sich an mir reiben :-)
Ich habe mir ein Kunsthandwerk in kurzer Zeit als Autodikakt selbst beigebracht, wofür andere jahrelang studieren müssen. Ich verkaufe die Skulpturen nebenbei und der Erfolg gibt mir recht. Die Leute zahlen mittlerweile dreistellige Beträge für die Figuren. Während andere sagen, dass sie sich sowas nie hinstellen würden. Und so ist es auch mit meinem Buch. Man reibt sich daran.
Klar, wenn man selbst nicht schaffen kann, ist nichts einfacher, als die Erzeugnisse von anderen herunterzuspielen.
Ein anderer Bekannter, der an Schizophrenie leidet und seine Freizeit nur mit World of Warcraft verbring, lästerte über einen jungen Mann ab, den er aus dem Teamspeak kannte und der nebenbei einen Roman geschrieben hat. Man machte sich über ihn lustig und verhöhnte ihn und ich sagte: "Das ist der Einzige von euch, der sich mit einem Buch hervorgetan hat und euer einziges Talent besteht darin, in einem kostenpflichtigen Onlinespiel irgendein virtueller Held zu sein und dafür auch noch zu bezahlen.
Sie waren einfach missgünstig diesem jungen Mann gegenüber. Es ist ein Jammer, dass diejenigen die es zu nichts bringen, den Kreativen auch noch versuchen, ihr Handwerk madig zu machen.
Aber Kettenrauchen geht immer...