Mein Mann ist seit den Weihnachtsferien manisch. Seine erste manische Phase hatte er im Okt 2014, dann noch eine im Oktober 2015. Diese waren aber relativ kurz (einige Tage) und sehr intensiv, sprich mega psychotisch (krasse Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Verfolgungswahn, wusste nicht mehr wer er ist, zog sich splitterfasernackt aus...). 2015 war es sogar so schlimm, dass er stationär aufgenommen werden musste und ein Richter ihn für unzurechnungsfähig erklärt hat.
Danach war er schlimm depressiv, etwa bis zum Frühling 2017, dann wurde es besser. Ich war so erleichtert und glücklich! Doch im Mai/Juni bemerkte ich eine "Wesensveränderung", ich sprach ihn darauf an, doch er hatte für alles plausible Erklärungen. So lebte ich also, wunderte mich, machte mir meine Gedanken aber erst als psychotische Symptome während der Weihnachtsferien hinzukamen (Verfolgungswahn, Wahnvorstellungen,...) klingelte es bei mir! Ich versuchte ihn vergebens dazu zu bewegen, seinen Arzt aufzusuchen. Er lehnte ab, da er ja nicht krank sei, ich bin es, die krank ist. Nun lebe ich seit vier Wochen mit 4 Kindern (12, 9 und Zwillis 7) und einem manischen Mann und bin am Rande eines Zusammenbruchs. Ich habe seine Psychiaterin und Psychologin informiert aber scheinbar sind die nicht in der Lage, mir zu helfen. Er hätte letzte Woche einen Termin gehabt, anscheinend hat er ihn auf Ende Februar verschoben. Diese Woche geht ihm das Lithium aus (1000mg Lithium und Escitalopram nimmt er täglich), kann mir vorstellen, dass seine Ärztin ihm nichts verschreibt bevor sie ihn nicht gesehen hat... keine Ahnung...? Mit seiner Tabletteneinnahme ist er sehr schludrig, kommt vor dass er sie mal ein paar Tage nicht nimmt (über's Wochenende verreist und Medikamente nicht mitgenommen).
Was tun andere in solchen Situationen? Ich bin am Ende!!! Kann aber auch nirgendwohin, da ich meinen Kindern eine möglichst große Stabilität gewährleisten möchte. Mein 7jähriger Sohn zeigt leider auch ein Verhalten, das ich als abnorm bezeichnen würde. Ich habe für ihn bereits einen Termin beim Kinderpsychologen ausgemacht, um dem auf den Grund zu gehen.
Was passiert, wenn er das Lithium nicht mehr nimmt? Kommt es dann zu einer intensiveren Psychose wie die beiden, die er zuvor hatte? Ich habe mich intensiver mit dem Thema Bipolarität befasst und gehe davon aus, dass er von der Depression direkt in eine Hypomanie gekommen ist. Vor etwa 5 Wochen kamen dann, wie schon beschrieben, psychotische Symptome hinzu, wie's momentan ist, weiß ich nicht, zumindest erwähnt er niemanden mehr, der ihn verfolgt und abhören will...
Wie lange wird dieser Wahnsinn anhalten? Was kann ich machen? An wen kann ich mich wenden? Hat jemand Tipps für mich? Ich fühle mich hilflos ausgeliefert...
Verzweifelte Grüße,
L.