chronisch krank- ein stikmatar

21. 02. 2018 14:25
ich beschäftige mich derzeit sehr viel mit der Entstehung und den folgen von stikmatisierung, eigentlich betreffent eines anderen Themas. hierzu kam mir aber die unweigerliche Erkenntnis darüber, wie sehr und in welchen doppelten rahmen wir stikmatisierung ausgesetzt sind. stikmata bedeutet soetwas wie gebranntmarkt sein, und vorurteilen ausgesetzt zu sein.

es ist klar , das wir das sind...
was mich hier dran nun besonders interessiert , ist die frage, inwieweit wir selber dieses stikmata annehmen und es weitertragen.

ich empfinde oftmals das annehmen einer chronischen Krankheit für sich als Label, als selbsterfüllende proffezeihung.

bestätigen wir damit nicht nur ein gängiges bild , das menschen mit psychsichen kriesen gesellschaftlich und institutionell engegen gebracht wird? unterstützen wir damit nicht unsere eigene stikmatisierung als "irre" und zwar als "unrettbar irre".

ich werfe die frage auf, inwie weit wir unser vertrauen innerhalb der psychatrie zu weit in die erklärungsansetze hinein legen, die die psychatrie uns bietet und wir uns selber dadurch zu dem machen, was sie in uns sehen..kranke menschen. und wir lebenslang mit den von ihnen eingehauen nägeln in den Händen umherlaufen und uns auf dieses mal berufen.

ich weiß, das unsere Störungen nicht so sind wie ein schnupfen und nachdem wir flach lagen , ne menge tee getrunken haben, einfach wieder gesund sind. aber ich denke , ein umgang, der uns selber nicht als chronisch krank wertet, bietet gewisse Vorteile, weil wir nicht sagen würden ich bin halt krank und kann nichts dagegen tuen und wir uns somit unseren zugewiesenen "stikmata Schicksal" hingeben , in der Hoffnung es wird irgend ein gutes medikament , oder Medikamenten Kombination geben , das uns heilt oder "lebensfähig" macht.

sollten wir nicht viel mehr auch mal sehen, ganz psychisch krank untypisch, das wir ganzeinfach mit dieser art und weise auf stress zu reagieren geboren sind und irgendwie heraus finden müßen , wie wir es schaffen, nicht ständig die Linien, die ein gesellschaftliches gefüge funktionierend zusammenhält zu überschreiten. und vorallem wann und warum wir das tuen. unsere geringe stressbelastbarkeit akzeptieren und zu schauen, welche lücke für mich passt, ohne mich ständig zu überfordern und an den gesellschaftlichen druck krachen zu gehen. wie kann ich es schaffen, mich so zu akzeptieren , wie ich bin, nämlich keine leistungsfähige dauerfunktionierende maschiene und den Anspruch an mich selber runterzuschrauben, damit ich auch in der lage bin ihn zu erfüllen? ich denke nur so werden wir in der lage sein, uns aus dem ständigen abseits wieder in die mitte der Gesellschaft zu befördern.

was macht ein Label wie chronsich psychisch krank noch mit uns? was bedeutet dieses stikmata?
(abgesehen davon, das viele menschen mehr oder weniger (meist weniger als mehr) bereitwillig ihr leben lang Tabletten schlucken)
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

chronisch krank- ein stikmatar

mad-usa 1018 21. 02. 2018 14:25

Re: chronisch krank- ein stikmatar

delphin64 420 21. 02. 2018 14:57

Re: chronisch krank- ein stikmatar

mad-usa 323 21. 02. 2018 16:58

Re: chronisch krank- ein stikmatar

Heike 279 21. 02. 2018 15:08

Re: chronisch krank- ein stikmatar

martha2 285 21. 02. 2018 15:27

Re: chronisch krank- ein stikmatar

martha2 285 21. 02. 2018 15:30

Re: chronisch krank- ein stikmatar

mad-usa 300 21. 02. 2018 16:46

Re: chronisch krank- ein stikmatar

Mexx55 287 21. 02. 2018 15:08

Re: chronisch krank- ein stikmatar

mad-usa 316 21. 02. 2018 17:00

Re: chronisch krank- ein stikmatar

VanGogh 276 22. 02. 2018 18:05

Re: @Lisa @mad-usa .....krank- ein stikmatar

Mexx55 267 22. 02. 2018 19:44

Re: @Lisa @mad-usa .....krank- ein stikmatar

mad-usa 415 22. 02. 2018 19:54



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen