mit Diagnose und allem anderen überfordert

20. 07. 2017 22:11
Hallo,

ich bin ganz neu hier im Forum und will eigentlich auch niemanden mit meinen Problemen nerven. Ich habe nur irgendwie das Bedürfnis, mich mit gleichgesinnten? über diese Störung auszutauschen.

Ich bin 26 Jahre alt und bekam vor ca. 2 Wochen die Diagnose Bipolare Störung Typ 2.
Seit ca. 8-9 Jahren kämpfe ich nun schon mit mir selbst und konnte mir bis dato meine depressiven Phasen weitestgehend kleinreden, so nach dem Motto: "Stell dich nicht so an, andere schaffen es doch auch" usw. - Das alles schien mir auch sehr logisch, da es auch Zeiten gab, in denen es mir richtig gut ging und in denen ich auch in meinem Leben fast schon spielerisch voran kam und ich mir somit immer wieder Mut aufbauen konnte. Oftmals kam auch diese positive Einstellung zum Leben urplötzlich, also ohne besondere Gründe und das, obwohl ich schon sehr lange, aufgrund von negativen Erfahrungen in der Kindheit, ein ziemlich pessimistischer Mensch bin.

Nur leider waren diese Phasen dann nicht von allzu langer Dauer. Danach fiel ich meistens immer wieder in ein tiefes Loch und zweifelte alles an. Dies wurde mit zunehmendem Alter immer schlimmer und dieses Jahr war es dann so schlimm, dass ich mir professionelle Hilfe gesucht habe, nachdem ich in den vergangenen Jahren mich immer wieder auf körperlicher Basis untersuchen lassen habe. Ich war sogar beim Neurologen, der ein MRT von meinem Gehirn machen ließ und meine Schilddrüse und mein Herz habe ich auch untersuchen lassen. Als Antwort bekam ich immer wieder zu hören, dass ich kerngesund bin und mir nichts fehlt.
Ich wusste also immer dass irgendetwas nicht stimmt, weil diese Stimmungsschwankungen und anderen Symptome für mein Alter einfach nicht normal sind, aber konnte nichts anderen tun, als es so, wie es ist, hinzunehmen.
Neben der Bipolaren Störung II wurde bei mir auch noch eine Soziale Phobie diagnostiziert, die auch ein Grund dafür war, weshalb ich erstrecht nur in meinen Hochphasen überhaupt mal zum Arzt gehen konnte. Dort hatte sie nämlich keinen Einfluss auf mich, die Ängste waren eine Zeit lang fast wie weggeblasen. Leider habe ich mich aber sozial auch ziemlich isoliert gehabt. "Freunde" gab es nicht und wenn dann nur ein paar Internetbekanntschaften. Diese ganzen depressiven Abstürze und Enttäuschungen haben dann auch einen ziemlich derben Schnitt in meinen Lebenslauf genommen, sodass sich Zukunftsängste vermehrten und der Gedanke daran zu sterben immer häufiger in den Vordergrund trat und ich hasse mich dafür, dass ich mein Leben so weggeworfen habe. Ich möchte noch erwähnen, dass ich bis auf seltenen Alkoholkonsum noch nie in Berührung mit Drogen gekommen bin und auch keine anderen Medikamente genommen habe. Das Einzige, was für mich Fluch & Segen zugleich war, ist die "Flucht aus der Realität durch Internet- bzw. Spielekonsum gewesen)

Das ist erstmal ein kleiner Ausschnitt meiner Vorgeschichte. Ich bin jetzt bald in psychotherapeutischer Behandlung und soll wohl auch demnächst mit Lamitrigin oder wie das Zeug heißt anfangen. Nur momentan weiß ich überhaupt nicht was ich davon halten soll. Ich bin irgendwie total überfordert, weil ich das alles mehr oder weniger nur mit mir selbst ausmache. Meine Verwandten wissen davon noch nichts, die würden es auch nicht verstehen bzw. es runterreden - ich spinne etc...- schwieriges Thema...
Naja und seit den letzten zwei Wochen kann ich höchstens nur noch alle 2 Nächte schlafen und wenn ich es dann mal schaffe einzuschlafen, verschlafe ich den halben Tag. Mir gehts irgendwie richtig mies, ich bin dauernd müde und kann auch nur sehr angespannt atmen, was widerum zu Schwindel führt. Für kurze Zeit schaffe ich es dann mal "abzuschalten/mich abzulenken" und empfinde sogar Freude bzw. lache über lustige Dinge und trotzdem kommen dann auch ständig wieder diese negativen Gedanken, die mich runterziehen. Ich bin auch ziemlich oft gereizt und irgendwie drehe ich in letzter Zeit völlig am Rad und bin einfach nur noch überfordert.

Vielleicht könnt ihr mir ja sagen, ob es jemandem von euch auch schonmal so oder so ähnlich ging. Ich wäre für Tipps, wie ich diesem Zustand entgegenwirken könnte, sehr dankbar.


lg Hurricane
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

mit Diagnose und allem anderen überfordert

Hurricane90 1261 20. 07. 2017 22:11

Re: mit Diagnose und allem anderen überfordert

Heike 455 20. 07. 2017 23:54

Re: mit Diagnose und allem anderen überfordert

blauäugige 448 21. 07. 2017 11:52

Re: mit Diagnose und allem anderen überfordert

Hurricane90 411 21. 07. 2017 17:21

Re: mit Diagnose und allem anderen überfordert

levyc 436 22. 07. 2017 17:01

Re: mit Diagnose und allem anderen überfordert

Supernova21 387 21. 07. 2017 17:12

Re: mit Diagnose und allem anderen überfordert

Ex umbra in solem 324 25. 07. 2017 23:08

Re: mit Diagnose und allem anderen überfordert

Münchnerin 395 26. 07. 2017 00:03



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