Also ich nehme jetzt seit November 2011 Valproat, also seit ich 40 bin. Das war alles viel zu spät mit dem Valproat, niemandem war klar was ich hatte und ich hatte von Dezember 94 bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt 34 Medikamente durch die es alle nicht so richtig brachten oder deren dauerhafter Einsatz sich verboten hat (Benzos). Meine Krankheit entwickelt sich langsam zurück, d.h. ich nehme meine Umwelt zunehmend mehr wahr, mein Gedächtnis erholt sich und meine gleichtönige Wohlfühligkeit aufgrund des Valproats geht über in einen Zustand in dem ich zunehmend "schwingungsfähig" werde. Das heißt natürlich nicht, dass ich einen Zustand erwarte wo ich irgendwann so gesund sein werde, dass ich garkein Valproat mehr brauche.
Ein Problem das ich aber seit Beginn der Einnahme mehr oder weniger stark habe ist, dass mich das Valproat krass wach macht. Anfangs war dieses Wachsein ohne die Wohlfühligkeit da und ich war noch gut gestresst parallel. Aber in der letzten Zeit ist dieses Wohlfühl-Watte-Gefühl hinzugekommen, so dass der Stess wich.
Dieses Wachsein unter Valproat ist wohl nicht allzu häufig, laut der Selbstbekundungen auf Sanego sind es ca. 15% die diesen Effekt haben (wobei dort Epileptiker und was weiß ich für Betroffene in die selbe Rubrik fallen).
Ich nehme fast seit Beginn Chlorprothixen (Cp) gegen dieses Wachsein um schlafen zu können. Bis vor ein paar Monaten noch meist mit 200mg, was schon ganz ordentlich ist, selten bis zu 350mg - damit kommt man dann am nächsten Tag auch schwer aus dem Bett. Die ersten Jahre hab ich das Cp nicht so gut vertragen und es hat mich ein bisschen depressiv gemacht. Das hat sich dann im Rahmen der Rückentwicklung der Krankeit dann deutlich verbessert und meine Empfindlichkeit für das Cp nimmt zu, was heißt, dass ich immer weniger brauche. Und ich habe dadurch lediglich am nächsten Tag bis ca 13 Uhr ein bisschen Mattheit. Und so mäßig ich es doch davor vertragen habe, so froh bin ich doch, dass es das gibt, denn das war das einzige mit dem ich zuverlässig einschlafen konnte. Ansonsten habe ich wegen der anfänglichen mäßigen Verträglichkeit noch Trimipramin, Mirtazapin und Pipamperon zum Pennen probiert, was alles nicht so richtig geklappt hat.
Also: gibt es hier ähnliche Fälle wie mich, die erst so spät behandelt wurden und auch so einen langsamen Rückgang der eigenen Krankheit erfahren haben. Und gibt es hier auch ähnliche Fälle, die auch vom Valproat wach werden, und was nimmt ihr dagegen?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.07.17 22:16.