Akute Manie - Angehöriger sucht Ideen

27. 06. 2017 14:50
Hallo Forum,

bin neu hier, Angehöriger, und erhoffe mir Anregungen von Euch Angehörigen und Euch als bipolar definierten Menschen da draußen.

Meine Mutter, jenseits der 70 Jahre, seit langem als "schizo-affektiv" diagnostiziert, hatte Anfang des Jahres leider einen starken schizo-manischen Schub.
Nun ist sie zwangsweise in der Klinik, aber verweigert Medikamente, wurde zwangsweise behandelt. Da "medizinisch nichts mehr zu machen sei", soll sie nun entlassen werden. Die psychotischen Symptome sind weniger, auch ist sie nicht mehr so aggressiv und gereizt, aber nach wie vor unrealistisch, nicht besonders einfühlsam, wie es anderen geht, überschätzt sich und ihre Meinung, hat absolut keine Einsicht.

Meine Mutter will wieder nach Hause, das kann ich sehr gut verstehen, denn sie ist nun schon seit vielen Wochen in der Klinik. Sie arrangiert sich dort gut, hat auch Spaß mit den anderen Patienten, ist unbekümmert und beliebt. Aber jetzt wartet sie täglich darauf, nach Hause zu dürfen. Der Gerichtsbeschluss zum Verbleib in der Klinik läuft noch bis August.

Zu Hause lebt sie aber im Haus in einer Wohnung über meiner Schwester, die kleine Kinder hat. Meine Schwester hat richtig Angst, dass die Mutter im manischen Zustand nach Hause kommt, das kann ich sehr gut verstehen, denn wir haben als Kinder auch viel unter ihrer Erkrankung gelitten.

Es wurde nun vom Arzt vorgeschlagen, sie nach Hause zu entlassen und regelmäßig einen Arzt und eine Pflegeperson nach ihr sehen zu lassen (Home-Tratment).
So sehr ich meiner Mutter wünsche, dass sie sich wohl fühlt und in ihrer gewohnten Umgebung sein kann, so sehr bin ich entsetzt, weil ich schon oft miterleben musste, dass sie keinerlei Absprachen einhält, die Kinder mit unangemessenen Themen belästigt oder verstört, wahllos Leute, die sie auf der Straße kennenlernt oder in der Psychiatrie getroffen hat einlädt, im Haus - auch in gemeinsam genutzten Räumen - zu leben usw., in verwirrtem Zustand Tag und Nacht in der Großstadt unterwegs ist, teilweise von der Polizei aufgegriffen und nach Hause gebracht wird usw.
Kurz: Wir halten es für zu früh, sie so nach Hause zu schicken.

Allerdings - so die Ärzte - wird es wahrscheinlich nicht möglich sein, sie erneut - so Leid es mir tut - per Gerichtsbeschluss stationär unterzubringen, bis die Manie abklingt. In der Vergangenheit dauerte das stets 9-12 Monate. Sie sei dazu - so blöd das klingt - nicht akut gefährlich genug für sich und andere.

Wer hat Erfahrungen und oder Ideen, was man tun kann? Bitte verstehen: ich liebe meine Mutter und will ihr nicht schaden, aber man kann derzeit nicht auf ihre Einsicht zählen und es geht darum, die Familie und auch sie selbst vor ihrem unkontrollierten und impulsiven Verhalten zu schützen.

Danke für Eure Aufmerksamkeit!

decimal
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Akute Manie - Angehöriger sucht Ideen

decimal 1292 27. 06. 2017 14:50

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AmE 420 11. 07. 2017 12:51

Re: Akute Manie - Angehöriger sucht Ideen

mad-usa 306 11. 07. 2017 14:04

Re: Akute Manie - Angehöriger sucht Ideen

Ceily 351 11. 07. 2017 14:20

Re: Akute Manie - Angehöriger sucht Ideen

tschitta 459 11. 07. 2017 15:40



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