Hallo liebe Gemeinde,
mein Neffe bekommt seit einigen Wochen Quetiapin in retardierter Form, 100mg abends. Er ist zwanzig Jahre alt und ging zu seinem Arzt, der ihn wegen ADS/H behandelt, weil er das Gefühl hatte, in gewissen Situationen aggressiver als sonst zu reagieren. Der Arzt stellte ihn von einem anderen, mir unbekannten Medi auf Quetiapin um. Als er sich den Beipackzettel durchlas, kam mein Neffe unweigerlich zu der Stelle mit der bipolaren affektiven Störung und hat nun Angst, dass er auch bipolar sein könnte.
Natürlich nahm ich ihm erstmal diese Angst, denn es gibt ja viele Medis, Neuroleptika oder auch ganz andere, deren Wirkung bei anderen Krankheiten nach einiger Zeit nachgewiesen wurde. Ausserdem sagte er mir, er weiss von meiner Erkrankung und langjähriger Erfahrung als Bipo, dass er komisch fände, dass er nach der Einnahme abends spätestens eine Stunde später platt ins Bett falle.
Was ist Eure Meinung dazu ? Ich bin etwas skeptisch, was den Einsatz von Quetiapin bei so jungen Menschen angeht. Zwiegespalten bin ich, weil es mir in Verbindung mit Valproinsäure so gut hilft, andererseits die Langzeitnebenwirkungen von Sero bei jungen Menschen doch sicher viel heftiger, bzw. im Auftreten häufiger sein werden, statistisch gesehen, oder denke ich da zu pessimistisch ? Es ist halt was anderes, wenn einer der Liebsten betroffen ist oder man selbst.
Achso: als weiteres Medi nimmt er Lamotrigin, das noch zur Info.
Mir ist klar, dass ihr keine abschliessenden Empfehlungen abgeben könnt, da jeder Mensch verschieden ist und reagiert, dennoch wäre ich für Eure Einschätzung sehr dankbar.
Schöne Grüsse
blended73
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m / geb. 1973 / Bipolare affektive Störung I / Diagnose 10-2005