Leben mit einer Bipolaren

11. 05. 2017 11:22
Hallo bipolar-forum Leserinnen und Leser,

Ich lebe seit gut 8 Jahren mit einer Bipolaren zusammen , als wir uns kennen gelernt hatten vor ca. 17 Jahren war nichts von der BI Polarität zu erkennen, eine sehr schöne Zeit, völlig normal , klar hatten wir auch mit der Zeit Probleme , aber alles war völlig normal für eine Beziehung.
Dann vor gut 8 Jahren nach einer alleinigen Auslandsreise , die sehr stressig und mit emotionalen Gefühlen offener Probleme mit ihrer Vergangenheitsbewältigung bezüglich der Eltern und den frühen Verlust des Vaters begleitet waren, begann der erste von mittlerweile 5 manischen Schüben.
Ein verstörender Anruf ihrer Mutter lies mich zur sofortigen Abholung meiner Lieben aus dem Ausland veranlassen. Nun kam noch erschweren dazu, dass ich die fremde Sprache mehr schlecht als recht beherrschte und ihre Mutter auch nicht richtig verstand, dass es ihr aber nicht gut ging Begriff ich sofort.
Nach einer langen 18 stuendigen Odyssee mit dem Auto fand ich sie in der Geschlossen im Ausland, und ohne Abwertung nicht die Modernste. Sie versprühte den Scham der 60 Jahre mit schweren Stahltüren und eisernen Bettgestellen. Es war in der Frühe um ca. 6:00 Uhr. Ich musste dann bis 10:00 Uhr auf der Treppe vor der eisernen Tür auf den Arzt warten. Da sah ich Sie das erstemal in ihrer Manie, fixiert an Händen und Fuessen, völlig verwirrt. Mir schossen die Traenen in den Augen. Zuerst dachte ich an eine Überdosis heimlich zugeführter Drogen . Ich kannte da ja noch nichts von einer Bipolaren Störungen. Mit Englisch und den wenigen mir bekannten ausländischen Worten überredete ich Ihn mir meine Frau , dass war bis dato gelogen, aber er hätte Sie mir sonst nicht mitgegeben, auszuhändigen. Der Arzt warnte mich noch und ritt mir sofort einen Facharzt in Deutschland wegen den gespritzten Mitteln aufzusuchen.
So fuhr ich dann um 12:00 Uhr mit meiner völlig über drehten Lieben nach 24 Stunden Adrenalin pur 1000km zurück, direkt nach Deutschland.
Das diese Rückfahrt ein Horrortrip war , muss ich glaube nicht erwähnen. Ich wurde mehrfach unter der Fahrt geschlagen, Sie schlug selber paar Mal mit den Kopf gegen die Autotuer und versuchte diese während der Fahrt zu oeffenen. Aber der Albtraum hatte gerade erst begonnen.
Völlig erschöpft nach 34 Stunden kamen wir endlich an.
Es war natürlichen Wochenende , keine Ärzte erreichbar, völlig über fordert, ahnungslos , was soll ich machen, der falsche Rat eines Freundes,: "bring sie ja nicht in die Geschlossene, die kommt da nie wieder raus" beherrzig , harrte ich mit Ihr zu Hause aus. Sie war am schreien , weinen und nahm die Wohnungseinrichtung auseinander. Dann kamen die Gesichts Krämpfe und ihre Zunge rollte sich phasenweise nach hinten. Mitllerweise wusste ich nicht mehr ,ob dass noch real war oder ein Alptraum, aus dem ich nicht mehr aufwachen würde.
Zum Glück beschloss ich sie doch ins Psychiatrische Krankenhaus zu fahren , sie wollte nicht aber irgendwie konnte ich sie überlisten.
Keine Sekunde zu spät bekam sie ein Gegenmittel gegen die Krämpfe und die ueblichen Neuroleptika Zyprexa und zur Beruhigung Diazepam. Nun war wie ueblich kein Platz in der Klinik frei , und ich nahm Sie wieder mit.
Tatsächlich hatte ich Sie zu Hause aus der Manie nach einhalb Woche rausgeholt, klar mit regelmäßigen Arztbesuchen, es war sehr anstrengenden und für Leute mit einem schwachen Nervenkostüm abzulud nicht zu empfehlen.
Wie die meisten Wissen, kam dann die Depression.
Was nun schlimmer ist kann man kaum sagen, ob Sie ununterbrochenen mit dir redet oder nur noch zur Decke verängstigt starrt.
Aber auch da kam Sie wieder raus. Nach ca. 8. Wochen war alles wieder normal.

Leider ist die Akzeptanz zur Behinderung bei Ihr nicht sehr ausgeprägt.
Es folgten in Abständen von ca. 2 Jahren 3 weitere manische Schübe , leider mit Zwangseinweisung.

Nun sind wir bei Nummer 5, ich habe es frühzeitig bemerkt, sie ignoriert es wieder, klar in der Hypomanie fühlt man sich wie im Rausch. Nur leider macht das Hirn und der Körper irgendwann nicht mehr mit. Schuld war Citalopram als AD , zu lange genommen.
Nach einer Woche absoluter Stresssituationen , den wahrscheinlich Verlust neuer Freunde und fast des Arbeitsplatzes ,sitzten wir nun zu Hause und hoffen auf die Wirkung des Olanzapin mit Diazepam. Ich hoffe sie muss nicht wieder rein, und wir schaffen es hier zu Hause.

Für die zukünftige Vermeidung wäre ich über hilfreiche Tipps sehr interessiert.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Leben mit einer Bipolaren

trella 2381 11. 05. 2017 11:22

Re: Leben mit einer Bipolaren

zuma 840 11. 05. 2017 12:28

Re: Leben mit einer die eine Bipolarer Störung hat

trella 673 11. 05. 2017 14:26

Re: Leben mit einer die eine Bipolarer Störung hat

zuma 568 11. 05. 2017 16:38

Re: Leben mit einer die eine Bipolarer Störung hat

trella 498 11. 05. 2017 20:58

Re: Leben mit einer Bipolaren

Münchner 527 12. 05. 2017 00:31

Re: Leben mit einer Bipolaren

frobbert 727 13. 05. 2017 23:24

Re: Leben mit einer Bipolaren

trella 586 14. 05. 2017 10:18

Re: Leben mit einer Bipolaren

trella 557 14. 05. 2017 10:02

Re: Leben mit einer Bipolaren

Pagu 563 23. 05. 2017 13:23

@Pagu

Nil 658 23. 05. 2017 15:49

Re: @Pagu

Pagu 490 23. 05. 2017 18:52

Re: @Pagu

Nil 431 24. 05. 2017 11:39

Re: @Pagu

Pagu 458 24. 05. 2017 14:17



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