Hallo Leute,

ich bin 17 Jahre alt und habe eine ebenso alte (beste) Freundin. Ich kenne sie bereits seit 14 Jahren und ich habe die Vermutung dass sie manisch depressiv ist. Ich bitte euch um Hilfe, damit ich weiß, was ich tun kann, um ihr zu helfen.

Ostern 2016 war sie für eine Woche weg und kam komplett verändert zurück. Sie sagte mir, dass sie viel über sich selbst nachgedacht hat und sich falsch in der Gesellschaft fühlt. Ab diesem Zeitpunkt traf sie sich nicht mehr mit Freunden, hatte starke Konzentrationsschwierigkeiten, ständig Angst zu versagen etc. Mit mir traf sie sich nur noch um über ihre Gedanken zu reden. Schon nach ein paar Wochen in diesem Zustand suchte sie eine Therapeutin auf.
Pfingsten 2016 waren wir zusammen im Urlaub und diese Zeit war sehr schön. Sie verhielt sie ganz normal, wirkte glücklich und relativ zufrieden mit sich selbst.
Nach dem Urlaub veränderte sie sich allerdings wieder. Sie war in meinen Augen nicht mehr sie selbst und ich würde behaupten, dass ich sie als beste Freundin sehr gut kenne. Sie war plötzlich komplett überdreht, distanzlos (traf sich mit Kerlen, die sie nur benutzten etc.), fast schon unverschämt. Sie dachte nicht nach über das was sie sagte und tat.
Auch bei mir benahm sie sich merkwürdig.
Hier ein paar Beispiele:
Sie ist bei mir zu Hause, ich sag ihr schon bevor sie da ist, dass sie um 10 gehen muss, da ich noch viel zu tun habe. Um 10 meint sie "nein ich will jetzt aber nicht, kann ich nicht noch bisschen bleiben, ist doch nicht so schlimm.." Nach einer zehnminütigen Diskussion habe ich keine Lust mehr und gehe in einen anderen Raum, woraufhin sie noch mit Freunden meines Bruders, die sie nicht einmal kennt, bei mir im Wohnzimmer sitzt.
Oder:
Auf einer Feier nimmt sie sich die einzige Flasche Sekt und trinkt sie alleine aus der Flasche
Oder:
Sie fragt ob ich abends noch wegwill und ich sage "nein, keine Lust", was für sie keine Begründung ist, woraufhin sie den ganzen Tag damit nervt dass ich doch mitkommen muss und sie mich sonst einfach zwingt.

All das mag in anderen Ohren nicht dramatisch klingen, aber ich kenne sie als höflichen, eher ruhigen, schüchternen Menschen.

Als dann im Winter 2016/17 wieder ein Rückfall in eine Depression folgte, versuchte ich erneut für sie da zu sein und ihr immer zuzuhören.

Jetzt ist sie wieder in einer Hochphase. Schon in der ersten Hochphase habe ich mir gedacht, dass etwas nicht stimmt, aber inzwischen bin ich mir fast sicher. Ich habe mich informiert und viel über Bipolare Störungen gelesen. Ich will nicht behaupten, schlauer als ihre Therapeutin zu sein, aber ich habe das Gefühl, dass nicht alle Informationen bei ihr ankommen, da es meiner Freundin ja vermeintlich gut geht.
Ich mache mir wirklich Sorgen und weiß nicht was ich tun soll. Ich fühle mich verantwortlich irgendwie zu helfen, weiß aber nicht wie. Ich merke, wie es mich selbst fertig macht.
Ich hoffe ihr seid nicht abgeschreckt von diesem langen Text und könnt mir irgendwie weiterhelfen.

Danke im voraus,
noname