Hallo!
Ich bin nicht sehr häufig hier im Forum, weil ich in der Regel ganz gut klar komme. Nun bäumt sich jedoch ein recht großes Problem auf, bei dem ich gern Eure Meinungen lesen würde. Seit längerer Zeit habe ich einen Kinderwunsch. Gleichzeitig aber auch Angst davor. Ich habe 400 mg Seroquel genommen und nach und nach immer mehr ausgeschlichen über die Jahre. Bis vor ein paar Monaten nahm ich 100 mg max. 200 mg. Dann reduzierte ich noch weiter auf 50 mg und beim letzten Arztbesuch offenbarte ich dann meinen Kinderwunsch. In Absprache mit der Ärztin setzte ich das Seroquel dann ab. Die ersten Nächte waren Horror, ich machte kein Auge zu. Dann nahm ich zur Nacht erst noch mal 25 mg und seit ein paar Wochen bin ich bei 12,5 mg. Da dachte ich mir, dass diese 12,5 mg doch kaum noch Wirkung zeigen müssten, zumal meine Ärztin meinte, dass 75 mg ja nur noch ein Hauch wären. Also startete ich den zweiten Versuch, Seroquel abzusetzen. In der ersten Nacht bin ich erst so gegen 4 Uhr morgens eingeschlafen. Fand ich auch nicht weiter schlimm, weil der nächste Tag ein Sonntag war und ich ausschlafen konnte. In der Nacht von Sonntag auf Montag lag ich wieder bis 4 Uhr wach, hatte aber dummerweise einen Termin um 10 Uhr morgens. Als ich um 5 Uhr immer noch nicht schlafen konnte, fühlte ich mich verzweifelt. Ich war durchaus müde und hatte das Gefühl mein Kopf würde bald platzen, durch die ganzen Gedanken, die sich immer und immer wieder im Kreis drehten. Erst nahm ich dann noch mal 12,5 mg und als ich keine Wirkung spürte, 50 mg. Als ich dann nach 3 Stunden wieder aufwachte, fühlte ich mich so mies und vor allem dermassen abhängig. Der Termin war wichtig, aber ich überlegte hin und her, ob ich ihn einfach absagen sollte. Bin aber dann doch wie ein Zombie zum Termin gefahren. So kann das nicht weiter gehen. Gestern Abend hatte ich schon richtig Angst ins Bett zu gehen. Aber zum Glück: Dies war die erste Nacht, in der ich nach etwas längerer Zeit ein- und durchschlief bis 6 Uhr heute früh! Am Montag habe ich wieder einen Termin bei meiner Ärztin, da werde ich das dann besprechen. Mich würde es interessieren, wie es Euch erging, als ihr Eure Medikamente, speziell Seroquel wegen einer Schwangerschaft oder aus anderen Gründen absetzen wolltet/musstet. Diese Nacht war zwar schon ein toller Erfolg, dennoch denke ich schon wieder an heute Abend, bzw. heute Nacht. Das ist wohl die Angst vor der Angst. Wenn möglich, möchte ich während einer Schwangerschaft überhaupt keine Medikamente nehmen. Das wird sicher hart und es bleibt fraglich, ob ich die Schwangerschaft dann überhaupt genießen kann, wenn es dann mal so weit ist. Und überhaupt mache ich mir viele Sorgen, ob ich als Bipolare eine gute Mutter sein kann. Vielleicht melden sich ja auch bipolare Mütter zu Wort, die mich da etwas beruhigen können.
Meine Therapeutin erzählte mir von einer Frau, die trotz Seroquel während der Schwangerschaft ein gesundes Kind zur Welt gebracht hat. Das ist natürlich schön. Dennoch denke ich, dass sie vielleicht auch Glück gehabt hat.
Über Meinungen, Gedanken und Erfahrungen von Euch würde ich mich sehr freuen!
Liebe Grüße,
Lucia