hallo @ all!
mich würde mal interessieren wie das bei anderen betroffenen frauen war / ist....
ich hatte in den ersten wochen eine schlimme krise.... die schwangerschaft war zwar ungeplant, und für die umstände mehr als unpassend - aber da ich immer kinder wollte auch nicht direkt ungewollt.
und trotzdem war da alles, nur nicht dieses gefühl wie ich immer dachte dass ich es haben würde. da war keine "unbändige" freude... da war zum teil panik. ich war nur am heulen. konnte nie länger als 2 - 3 std am stück schlafen, und da hatte ich alpträume der übelsten sorte. am schlimmsten waren aber die gedanken an den tod. nicht im akuten / aktiven fall, dass ich gedanken daran hatte mir etwas anzutun... sondern eher ein "bedauern", dass einer meiner früheren versuche nicht geklappt hat... weil, dann hätt ich jetzt diese situation nicht... es war zum verzweifeln. zeitweise hab ich mir gewünscht nicht schwanger zu sein. ich wollte nicht darüber reden. es war ein hin und her zwischen diesem wunsch nach "einem schnellen ende dieses zustandes" und der gleichzeitigen angst dass was mit dem kind nicht in ordnung ist. ich hatte das gefühl "von einem fremden wesen besetzt zu sein", dass mein körper in "beschlag" genommen wurde... gleichzeitig wieder die vorstellung daran wie es ist, wenn ich es das erste mal spüre... dann im arm halte.. usw. es war ein hin und her, manchmal im sekündlichen wechsel.
für diese gefühle und gedanken hab ich mich abgrundtief geschämt... ich konnt's ja keinem sagen!!!!!
auf gut deutsch gesagt, ich kam auf dem zahnfleisch daher....psychisch ausgelaugt. zerrissen.
körperlich ging es mir an sich gut, eine leichte übelkeit (abends, morgens hatte ich das nie), geruchsemfindlichkeit. aber sonst?
aber was irgendwie am schlimmsten war: ich fand darüber nichts. ambivalente gefühle, jaaaaa. logisch. ich denke das hat jede schwangere frau, ob gesund oder krank. das klassische "werd ich eine gute mutter sein", "werd ich den alltag mit baby schaffen"... so die fragen die sich wohl jede frau stellt.
aber sonst? postpartale psychische krisen, ja da gibts ja mittlerweile (gott-sei-dank) ganze "romane". ist ja schon richtig gesellschaftsfähig.....
aber in der schwangerschaft? ich wurde aggressiv bei der frage, wie's mir denn geht. immer wenn ich versucht hab meine ängste mitzuteilen, wurde es abgetan mit "sei doch froh, dass du wenigstens nicht jeden tag kotzen mußt"... "freu dich doch, genieß deine schwangerschaft"....
selbst mein damaliger frauenarzt hat mich "abgewürgt" als ich ihm davon erzählen wollte. er meinte nur, als ich ihm sagte dass es mir körperlich gut geht, aber..... "freuen sie sich doch. tausende frauen würden mit ihnen tauschen wollen!!!"
(ich bin mir sicher, wenn sie 2 std meine gefühle und gedanken gehabt hätten, sie wären gern wieder von übelkeit "geplagt"...)
glaubt mir, ich hätte alles für gegeben jeden tag meinetwegen 10x zum kotzen zu springen, wenn dann nur diese schrecklichen gedanken, dieses chaos in meinem kopf weg gegangen wär....
mittlerweile (15. ssw) hat sich das ganze etwas beruhigt. ich schlafe wieder besser. die alpträume sind (fast) weg. aber die angst nicht..........
warum findet sich nichts darüber? ist es soooo ein tabu diese "dunklen" gedanken zu haben, oder hat(te) sie niemand? bin ich die einzige?
vielleicht sind andere frauen auch dazu bereit über ihre gefühle / gedanken / ängste in der schwangerschaft zu schreiben. wer das nicht öffentlich tun möchte, ich bin auch sehr froh über pn.
danke & lg
*clarissa*