Fragen von Angehörigen:
Wenn Kinder mit im Spiel sind: Wie kann man die Kinder vor seelischen Schäden schützen?
Wie kann man eventuell vorhandene Kinder schützen, ohne dass ihre Beziehung zu dem Erkrankten darunter leidet?
Kinder von psychisch erkrankten Menschen werden als Angehörige oft nicht wahrgenommen. Dabei ist die Erkrankung der Eltern vor allem für sie eine große Belastung. Viele Kinder haben Schuldgefühle, fühlen sich für das Elternteil verantwortlich (Parentifizierung), können das Verhalten des Betroffenen nicht einordnen oder haben ständige Angst vor einer erneuten Phase oder sogar einer eigenen Erkrankung.
Lassen Sie ihr Kind mit seinen Ängsten nicht allein. Klären Sie es altersgerecht über die Krankheit des Betroffenen auf (z.B. Kinderbuch „Katminka“ o.Ä.). Kinder brauchen entlastende Erklärungen für das veränderte Verhalten des Elternteils, sonst geben sie sich selbst die Schuld dafür („Papa ist krank geworden, weil ich nicht brav war“).
Bieten Sie Ihrem Kind von Zeit zu Zeit ein offenes Gespräch an, auch wenn es scheinbar gut mit der Situation zurechtkommt, denn je nach Entwicklungsstufe können sich Belastungen entwickeln, die zu einem früheren Zeitpunkt unerheblich waren.
Sorgen Sie dafür, dass das Kind einen „gesunden Rahmen“ hat, in den es sich zurückziehen kann. Eine tolle Möglichkeit sind auch die mittlerweile vor allem in den größeren Städten verbreiteten Projekte für Kinder psychisch kranker Eltern, z.B. spezielle Kindergruppen. Recherchieren Sie doch einfach einmal, was es bei Ihnen vor Ort gibt.
Und nicht zuletzt gilt auch hier ein einfacher Grundsatz: wenn es dem erkrankten Elternteil dank der richtigen und kontinuierlichen Behandlung gut geht, geht es auch dem Kind gut.