So hart wie es klingt, aber wenn ich zu 100% stabil bin, versuche ich das Forum hier zu vermeiden.
Ich versuche alles, was mit der Krankheit zusammenhängt geistig auszublenden.
Ich schaue hier alle paar Monate mal vorbei und muß mit Erschrecken feststellen, das einige Leute nahezu täglich hier schreiben. Vielleicht sind diese dann "zu nah" dran. Sie haben diese Krankheit zum Lebensinhalt gemacht. Ich denke, so klettert man nicht aus dem Sumpf.
Jeden Tag kann man hier neue traurige Schicksale finden.
Ich war vor Jahren mal auf einer Bipolartagung in Nürnberg. Die Lehre, die ich daraus gezogen habe ist, das ich nicht enden möchte, wie manche Leute dort, die ein halbes Leben in der Psychiatrie verbracht haben.
In vielen Fällen hätte durch eine richtige Diagnose oder durch die richtigen Medikamente ihr Leben anders verlaufen können.
Meine ganz rationale nüchterne Herangehensweise:
Für mich ist diese Krankheit ein rein biologisches Problem. Also bearbeite ich die Nervenzellen mit entsprechenden Medikamenten.
Wenn diese in der richtigen Menge im Blut vorhanden sind, bin ich stabil. Wenn ich Stimmungsschwankungen habe, dann muß die Dosierung angepasst werden. Den Blutspiegel lasse ich regelmäßig vom Arzt überprüfen. Bei jedem Psychiaterbesuch wird eine Blutprobe gezogen.
Ich bin bei meinem Arbeitgeber in einer leitenden Position angestellt. Das erzähle ich deswegen hier, um auch mal ein Bsp. zu nennen, wie man es trotz dieser Krankheit zu etwas bringen kann. Ich finde solche motivierenden Aussagen kommen hier viel zu selten.
Das Leben muß nicht gleich vorbei sein und die Krankheit nicht das Leben bestimmen.
Gruß hillclimber
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m., 36J, bipol 1 seit 2005, voll berufstätig, 600mg Lamotrigin
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.05.10 23:24.