hallo Charabia,
ich denke, gerade wenn man unter Reizüberflutung leidet - ich kenne das auch sehr gut - dann ist ausreichender Schlaf ganz besonders wichtig.
Es sind ja nicht nur die Reize, denen man sich entziehen kann, worunter man leidet, sondern auch z.B. die ganz alltäglichen Alltagsgeräuschkulissen (Straßenlärm, laute Menschen, scheppern, klappern, klirren, Flugzeuglärm etc.), die einem zu schaffen machen. Und wenn man sich denen nicht entziehen kann, ist man völlig ausgeliefert.
Mich schützt da auch das Lithium ein stückweit vor. Die Überempfindlichkeiten sind zwar nicht ganz weg, aber sie dringen nicht mehr so tief in mich ein.
Neuroleptika können das wahrscheinlich noch besser abfedern. Nur tagsüber möchte ich keine nehmen.
Nicht nur in Depressionen können gerade dagegen ADs auch gut helfen. Mir half mal sehr Fluctin /Fluoxetin (Prozac) dabei, als ich vor lauter Reizüberflutung drohte komplett durchzudrehen, obwohl ich weder manisch noch depressiv war. Leider wirkte es Jahre später nicht mehr.
Früher haben mich erst als Depot Fluanxol, später dann Decentan dagegen einigermaßen geschützt. Mit dem Ausschleichen wuchs auch wieder die Reizempfindlichkeit.
Ich kenne diesen schrecklichen Zustand, und kann mich da voll wieder drin finden.
Das ist z.B. ein wesentlicher Grund, warum ich allein lebe. Jeder Mensch macht Geräusche. Das geht nicht anders. Geschirrklappern, Besteckklirren, Türenklappen, Räuspern, was weiß ich nicht alles. Da kann niemand was für. Das macht man alles selber auch.
Dem kannst du auch nicht mit regelmäßigen Entspannungsübungen begegnen. Leider.
Ich würde dem auch versuchen, mit Medikamenten zu begegnen. Du quälst dich nur rum. Ich kann das so gut verstehen.
Ich wünsche dir viel Erfolg und Glück.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.