Hallo,
hoffe dass es noch die Möglichkeit mit Fragen an die Fachwelt gibt da der Baum schon so lange steht.
Hab den Beitrag schonmal in einem anderen Baum unauffälliger gepostet, würde aber gerne die Meinung eines Arztes dazu hören.
Wenn Medikamente Neurotransmitter beeinflussen (erhöhen, blockierten, Empfangspunkte der Nervenzelle besetzten etc.) und dadurch speziell wird ja die Wirkung von Neuroleptika und Antidepressiva hauptsächlich erklärt, dann verändern sich die Nervenzellen so, dass sie der Wirkung entgegenwirken, d. h. konkret, Synapsen werden erwiesener Maßen mehr oder unempfindlicher, dann treten bei Ausbleiben des Stoffs der sie beeinflußt die Krankheitssymptome um so stärker auf während bei gleicher Dosierung die Wirkung abnimmt.
Das erinnert mich an die Diskussion mit den Schlafmitteln. Bei Schlafmitteln vom benzodiazepinähnlichen Typ ist es so dass sie erst gut wirken, dann wirken sie nicht mehr in gleicher Dosierung und müssen zum Schlafen erhöht werden. Werden sie zu spät abgesetzt so lösen die Absetzerscheinungen eben das aus, wogegen die Schlafmittel erst genommen wurden, nämlich Schlaflosigkeit. Natürlich ist damit nicht gemeint dass AD u. Neuroleptika süchtig machen wie Schlafmittel dies tun können (sie beeinflussen wohl nicht in unmittelbar kurzer Zeit nach Einnahme dieses sagenhafte Lustzentrum im Gehirn und so gibts keinen Kick). Gemeint ist nur dass der Mechanismus gleich sein könnte, in dem bestimmte Medikamente, die hauptsächlich die Wirkung von Neurotransmittern beeinflussen, nur eine bestimmte Zeit x tatsächlich gegen das Wirkung zeigen, wogegen sie genommen werden und dann selber das mit verursachen, was sie bekämpfen sollten, so dass bei Absetzten nach Langzeiteinnahme verstärkte Krankheitssymptome auftreten.
Dazu würde passen dass Menschen die Neuroleptika absetzen einen Rückfall bekommen, der stärker ist als bei Anfang der Erkrankung/Medi Einnahme (Gilt das Gleiche eigentlich auch für Antidepressiva?)
Der Vergleich geht noch weiter: Menschen die Schlafmittel länger nehmen und diese absetzen erleben unmittelbar als Folge Schlaflosigkeit und glauben deshalb noch sehr lange und fest an deren Wirkung. Man liest doch auch sehr viel mehr positives von Antidepressiva als tatsächlich an Wirksamkeit bei fachlich ernstzunehmenden Doppelblindstudien dabei rauskommt habe ich den (ganz subjektiven) Eindruck nach dem was ich so höre und lese. Aber wenn es so wäre könnte man in einer solchen Analogie auch eine Erklärung finden.
Wie ist die Antwort des Fachmanns darauf?
Hintergrund: Ich bin auf diese Frage durch den folgenden Beitrag gekommen:
[
www.mut-zum-anderssein.de]
Inwieweit der Gesamtartikel zugunsten des Plakativen und Übertriebenen noch ausreichend wissenschaftlich ist sei dahingestellt, hab das Buch noch nicht gelesen. Auch der Hinweis auf Scientologyverbindung zu diesem Autor hält mich davon ab dem ganzen zu viel zu glauben in allen Punkten. Immerhin scheint der Autor kein Mitglied dieser Sekte zu sein sondern nur vage mit ihnen kooperiert zu haben.
Was mich davon unabhängig zum Denken angeregt hat ist der Punkt, dass Medis bei Langzeiteinnahme die Erkrankung mit verschärfen, die sie vorgeben zu bekämpfen so dass ich mich nun frage, ob Antidepressiva, Neuroleptika evtl. auch Lithium auch zu dieser Art Medis gehört.
Danke für Antwort.
Viele Grüße
bibi