Hallo Gaby,
ich war 7 fast 8 Jahre lang Angehöriger einer an MD leidenden Frau. Ich glaube das es für uns Angehörige nicht erklärbar ist, was sich in den Köpfen von Betroffenen Menschen so abspielt. Diese Krankheit verändert das Denken der Betroffenen bzw. die Funktionen in den Synapsen so sehr, daß es eben "unerklärliches" passiert.
Klar, was das chemisch und pysikalisch abläuft kann man schon erklären. Aber zu welchen Handlungen und Reaktionen es kommt, was die Betroffenen fühlen und wie sie die Welt dann erleben kann eben nur ein Betroffener wissen. Wir werden es nie "emotional" erklären können.
Maniker Lügen zwischendurch auch, wie normale Menschen auch...... in der Regel sind sie aber "hemmungslos" offen und das kann sehr verletzen und vieles kaputt machen.
Ob manische Menschen vergessen kann ich nicht sagen. Aber ich glaube, daß manche Dinge die getan wurden, durch einen Schleier gesehen werden, nicht mehr so klar wie das andere sehen. Vieles wird wohl auch verdrängt, weil es einfach auch peinlich und unangenehm ist, sich mit diesen Dingen im Nachgang zu beschäftigen.
Ich glaube nicht, daß ein manischer Mensch, in einer aktiven Phase, so genau analysieren kann, wo er gerade steht. Das wäre wohl zuviel verlangt und würde den Verlauf einer Phase natürlich "steuerbarer" machen. Aber wie gesagt, leider, so glaube ich, geht das nicht.
Ich wünsche Dir viel Kraft und einen großen Schub Hoffnung. Ich kenne die kraftraubenden und schweren Stunden, die ein Angehöriger erlebt und fühle mit Dir.
Gruss Günter