06. 04. 2019 10:40
Hallo.

habe das Buch noch nicht ausgelesen, trotzdem eine kurze Passage:

Der Protagonist, Anfang 20, im April 1968, England:

Er besucht seine Mutter, die seit Jahren im "Irrenhaus" ist, regelmäßig - im Gegensatz zu seinem Vater, der sie nie besucht.
Jetzt muss er ihr sagen, dass er weit wegzieht...

Er holte tief Luft.
"Ich gehe von zuhause weg" sagte er und blieb stehen. Sie nicht - sie ließ einfach seinen Arm los und ging weiter. Er würde es noch einmal sagen müssen.
"Luc?" fragt sie über die Schulter.
"Hast du gehört, was ich gesagt habe?"

und sah mit wachen Augen zu ihm auf.
"Schickst du mir Ansichtskarten?" fragte sie.
Er sah auf sie herab, aber sie ging langsam weiter.
"Ansichtskarten? Luc?" wiederholte sie.
"Natürlich."
"Woher?", fragte sie. "Wo gehst du hin?"
"Nach London."
Das ließ sie innehalten, und sie standen gemeinsam da, sie beide, der Gesang der Vögel und das ferne Summen des Generators die einzigen Geräusche.
"Was für ein schöner Tag", sagte sie, hob das Kinn und atmete tief ein.
Er sah sich um. Er konnte an diesem Tag nicht viel Schönes entdecken.
"Und jetzt ab mit dir", sagte seine Mutter.
"Jetzt sofort?" Luke war überrascht. "Soll ich dich nicht noch wenigstens zurückbringen?"
"Nein", lehnte sie ab. Es war die einzige Macht, die sie hatte. "Ich gehe allein."
Sie küsste ihn auf die Wange, schmiegte ihre einen Moment an seine.
"Lebe ein gutes Leben für mich, Luc. Sag nicht Auf Wiedersehn, wenn du gehst."
Damit ging sie weg. Sie drehte sich nicht um, um ihn noch einmal anzusehen: hielt den Augenblick nicht fest, machte ihn nicht schwerer, machte ihn nicht schmerzlicher. Sie ging einfach weg. Luke sah ihr nach und dachte, dass sie eine gute Mutter war...



Dieser Ausschnitte hat mich sehr berührt.

Gerd (Harfe)
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

lese gerade von Sandie Jones, Jahre wie diese

harfe 2593 06. 04. 2019 10:40



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