Hallo,
ich selber würde mich auch als spirituell bezeichnen, allerdings nicht jederzeit im selben Ausmaß und manchmal auch arg Zweifelnd.
Aus meinen eigenen Erfahrung mit meiner eigenen Spiritualität und anderen sprituellen Menschen unterscheide ich da zwischen:
Spirituell in eigener Sache, dass sind für mich die Menschen, die für sich die Spiritualität als eigene Kraftquelle, Hoffnungsträger und durch ein Praktizieren auch für sich Rituale gefunden haben, die für sie eine Stabilisierende und Erdende Wirkung haben.
Spirituell beseelte Menschen, die ihr Glück meinen jedem Menschen aufzudrängen und eine gewisse missionarische Art haben. Diese sind mir persönlich auch eher unangenehm. Allerdings findet man solche Menschen nicht nur im Spirituellen Bereich, diese gibt es auch in anderen Kontexten, immer dann, wenn sie von einer Sache extrem überzeugt sind und dies nun aller Welt verkünden müssen.
Die Eiferer, die für mich unangenehmste Sorte Mensch, die sehr dogmatisch auftreten, Ihr Weltbild anderen aufzudrängen versuchen und vor allem für mich recht extrem in Ausgrenzung vorgehen.
Natürlich sind die Grenzen zwischen diesen Arten eher fließend.
Aber jemanden erklären, warum jemand aus welcher spirituellen Quelle auch immer er oder sie Ressourcen für sich schöpft, ist schwierig, vor allem wenn der Fragende damit nichts anfangen kann. Das ist für mich ähnlich der Frage von jemanden der keine Erbsensuppe mag, warum andere diese Suppe als absolut köstlich empfinden.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.03.19 14:52.