Hi Fahni,
in der letzten Manie bin ich immer erst nach Sonnenaufgang schlafen gegangen. Es war Sommer, ich saß meist leicht bekleidet im Garten, im feuchten Gras. Die Bäume, die singenden Vögel, der Himmel, die treibenden Wolken, der Wind, das zunehmende Licht, die völlige Ruhe, ............. ich war mit allem eins. Ich war Teil davon und ich war glücklich. Zudem wusste ich mich beobachtet von einer höheren Instanz, ich konnte das fühlen. Diese Instanz war wohlmeinend, ich wurde auf die nächste Stufe vorbereitet, eine Frage der Zeit, eine Frage der Geduld. Ich habe das real gefühlt. Es hat mich erfüllt.
Insofern hast Du recht, ich habe es erlebt, ich habe es gefühlt.
Dann brach alles in sich zusammen. Und mit allem, was schwand, schwand auch diese Palette an Empfindungen. Die gefühlte Verbindung war weg.
Nur werte ich diese Erlebnisse jetzt als eine der vielen Illusionen, die die Manie mir vorgaukelte. Ich habe nicht den Eindruck, damals etwas Reales erlebt zu haben. Vielleicht habe ich einer Sehnsucht ein Gesicht verliehen, dem höheren Sinn des Seins bin ich dadurch nicht näher gekommen.
Ich verbuche das zwar als bereichernde Erfahrung, aber nicht als eine erweiterte Wirklichkeit, die zu spüren mir vergönnte war. Es war ein Trick meines Hirns, nicht mehr. Es war ein Ausdruck der Krankheit.
LG .......... Brickman