Kleine Anekdote zum Thema 9/11.

Um das Ereignis herum waren wir auf Mallorca. An jenem Tage hatte ich mit einem Freund eine Wanderung durch ein gebirgiges Gebiet gemacht. Am Fuß einer der vielen steilen Klippen fand ich zwei intakte Widderschädel, komplett mit Hörnern und von circa gleicher Größe. Großartig, wir nahmen sie mit.
Als wir in der Strandkneipe, wo die anderen den Tag verbracht hatten, ankamen, liefen ohne Ton diese Bilder im Fernsehen: qualmende Türme, komische Flugzeuge, kollabierende Türme. Ich hielt es für eine Film von Roland Emmerich. Es war real. Nein, es war dort vor Ort total surreal, aber es war ein reales Ereignis.
Jetzt hatte ich zwei Schädel für zwei Türme.
Nie hatte ich etwas besessen, das derart symbolisch aufgeladen war.
Also betrieb ich immensen Aufwand, um die Widderschädel als Sonderfracht im Flieger nach Deutschland zu bekommen. Es klappte irgendwie.
Daheim wollte ich die zwei Dinger noch für ein Jahr zum Durchtrocknen der Sonne aussetzen, also brachte ich sie zu meinen Eltern und legte sie dort aufs Garagendach.
Ich vergaß das ganze dann im Trubel des Alltags, kündigte aber nach drei Jahren an, dass ich die Schädel jetzt gerne abholen wollte.
"Ach, die habe ich weggeschmissen, ich dachte, die brauchst Du nicht mehr." sagte mir meine Mutter.

In der letzten Manie (es brauchte diesen Wahnsinn, um die Fire-Wall zu knacken) erkannte ich endlich, dass ich seit Geburt von meiner Muttert emotional missbraucht worden bin.
Die Manie ist vorbei, die Erkenntnis blieb.

Ich hätte die Schädel ganz gerne hier bei mir, die waren wirklich schön, die waren symbolisch.

LG ............ Brickman