Ich als Schweizer kann da nur froh sein, das mein Land mitten in Europa es tatsächlich geschafft hat, trotz Verfehlungen (wie etwa abgewiesene Flüchtlinge an der Grenze damals, natürlich wurden da Fehler gemacht) durch diese Zeit des 2. Weltkrieges gekommen zu sein, ohne selbst angegriffen zu werden oder selbst mitzumarschieren wie andere Länder der Achsenmächte.
Aber mal konkret zum 2. Weltkrieg möchte ich sagen, was ich aus der Schweizer Perspektive gehört habe, wie es meinem Opa und so damals erging: Es war niemals so, das die Schweizer sich auf die faule Haut legen konnten und wussten, "der Krieg zieht an uns vorüber". Ganz im Gegenteil: Man dachte, jeden Tag käme der Deutsche über die Grenze und würde einmarschieren. Noch 1944, als die Kräfte der Wehrmacht längst nicht mehr ausgereicht hätten um sowas zu tun, lebten die Menschen in ständiger Angst und Bange, es könnte doch noch so weit kommen.
Es war auch nie so, das es ein gutes Leben war hier: Mein Opa musste an die Grenze als Soldat und meine Oma blieb alleine zurück auf dem Bauernhof, abgesehen von einem Knecht blieb alles an ihr hängen, mit den Tieren, dem Land und der Ernte, den Kindern usw.
Es war natürlich nie so schlecht wie es den Deutschen am Ende des Krieges erging oder gar den Russen, aber es war auch kein Spaziergang, wie die Leute heute oft finden "Och, ihr hattet es ja locker!" und sowas.
Also, das soll jetz kein Vorwurf sein an dich, bezieht sich nicht auf dich, aber es ist oft so, das die Leute meinen, hier wäre alles super locker gewesen. Dabei war die Schweiz bis in die 60-70er ein armes Agrarland, arme Bauern die nur haben was sie selbst anbauen können und sowas.