Ich kenne Ängste und das Ausmalen von Horrorszenarien vor allem aus den Zeiten, in denen ich meine Medikamente reduzierte. Da schlug das immer besonders zu. Womit das zusammenhängt, weiß ich auch nicht so recht.
Aber was mir immer half, war ein fünfstufiges Vorgehen, wobei der zweite Punkt meines Erachtens der Wesentlichste und Hilfreichste war. Den ich für sich genommen auch immer wieder allein (ohne die anderen Punkte) durchkaute:
1. Was ist das Problem, die Angst (oder was auch immer)?
2. Was ist das Schlimmste, was passieren könnte?
3. Was ist das Günstigste, was passieren könnte?
4. Was könnte ich tun, um das Schlimmste UNwahrscheinlicher und Günstigste wahrscheinlicher zu machen?
5. Welche Schlussfolgerungen hieraus?
Ich kann natürlich nicht sagen, welche Wirkungen das auf andere Menschen als mich selbst hat. Aber bei mir wirkte das immer und mit jedem Ausmalen der schlimmstmöglichsten Szenarien weiter entlastend. Weil mich das letztlich immer darauf hin führte, dass das Schlimmstmöglichste doch nicht so schlimm war. Oder in schlimmen Fällen ja doch noch irgend welche Möglichkeiten gäbe und so weiter und so fort.
Die Auseinandersetzung führe ich IMMER schriftlich. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich ewig im Kreis drehen und etwas in Endlosschleife immer wieder durchkauern kann, wenn ich mich nur rein gedanklich damit auseinandersetze. Das aber ein mehr oder weniger stetiges Vorankommen vonstatten geht, wenn ich mich schriftlich mit etwas auseinandersetze.
Manchmal war es dazu auch nötig, konkrete Informationen einzuholen. So hatte ich immer Sorgen, ein Umzug sei nötig und werde nicht bezahlt. Ich könne das nicht stemmen usw. Ich fragte dann bei meiner Betreuerin nach und die sagte mir, dass ein Umzug immer (!) bezahlt werden würde, wenn er notwendig ist und nicht einfach so ohne Notwendigkeit stattfinden würde. Das sogar Helfer bezahlt werden würde, wenn man absolut keine Möglichkeit hätte, dass mittels Freunden usw. zu organisieren.
Sorry, dass ich mich erst jetzt zu Wort meldete. Ich bin nicht allzu oft online. Bin auch mal zeitweilig gar nicht im Netz, ehe ich Tage später nochmals online gehe. Dann aber auch mal wieder intensiver hier. Je nach Stimmungslage.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.09.18 02:11.
