Ich kenne diesen... ähm.. Selbstmord-Trieb, Thanatos-Trieb oder wie man ihn auch immer genau nennt. Ich war jahrzehntelang suizidal und hab selbst mehrere Versuche hinter mir.
Bei mir war es aber insofern anders als bei dir, hanitas, denn ich habe mir wenig gemacht aus dem Leid meiner Angehörigen und sowas. Klingt vielleicht egoistisch, vielleicht ist es das auch, aber das war nicht das, was mich am Ende abgehalten hat. Bei der Überwindung meiner Depression mit der Suizidalität war es vielmehr die Hoffnung, wie ein Treibstoff, die Hoffnung das es mal wieder besser, mal wieder anders werden könnte.
Denn: Wenn man nur für jemanden oder für etwas lebt, dann wird man grosse Probleme bekommen, wenn sich das Leben mal verändert und man nicht mehr das hat, was man vorher hatte.
Etwa als ich Abschied nehmen musste von meinem geliebten Hund, nach all den Jahren, wo ich oft vorher für mein Tier lebte, musste ich dennoch mir sagen, es muss weitergehen. Ich darf nicht mein eigenes Leben an das Leben von anderen anhängen, denn sonst werde ich auf ewig darauf angewiesen sein und jedes Mal, wenn ich was verliere, würde ich wieder in Gefahr laufen, suizidal zu werden.
Stattdessen hab ich mittlerweile genug Stärke, wieder aufzustehen wenn mich das Leben mit einem Tiefschlag niedergestreckt hat. Sogar dann, wenn überhaupt gar nichts mehr da ist oder wäre, wofür es sich zu leben lohnt. Denn eben, die Hoffnung alleine reicht schon, das es wieder besser wird. Im Rückblick auf mein Leben zum jetztigen Zeitpunkt hab ich es oft genug erlebt, das es wieder besser kam und darum mache ich weiter.