Glück ist für mich viel zu hoch aufgehängt. Glück und glücklich sein sind Momentaufnahmen. Ich denke, die meiste Zeit verbringe ich in einem Zustand der Zufriedenheit. Lebensqualität ist der Zustand für mich, wenn ich im Großen und Ganzen eine Zufriedenheit spüre, die durchaus auch von Momenten der Unzufriedenheit, der Trauer, der Wut oder umgekehrt von Momenten der Freude und des Glücks unterbrochen sind. Dies alles ist außerhalb einer Depression zu verstehen.
Sinn verbinde ich nicht mit "Glück", sondern mit einem Gefühl von "Erfüllt-Sein", vom Spüren einer Sinnhaftigkeit dessen, was ich tue, wie ich mich in der Welt bewege, bzw. dem Gefühl der "Stimmigkeit" oder auch Kohärenz.
Der Gebrauch von "Glück" in der Werbung, bzw. das Streben nach Glück kann Menschen auch ganz schön unglücklich machen.
Viele Grüße Heike
------------------ Signatur --------------------------
Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).