Hey Dry, interessante Frage ...
wenn ich mir überlege, in welchen Fällen ich Stolz empfinde, dann merke ich, dass es die kaum zu geben scheint. Ich weiß garnicht genau, wie sich das anfühlt. Wenn ich sage, ich bin stolz auf mich, weil ich etwas Bestimmtes geschafft habe: Tatsächlich empfinde ich dann nicht wirklich Stolz, sondern vielmehr Glück.
Und du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, dieses Glücksgefühl ist mit Dankbarkeit erfüllt. Über Dankbarkeit habe ich mir schon oft den Kopf zerbrochen ... ich empfinde sie häufiger, aber wem gegenüber eigentlich? Ich glaube ja nicht an einen Schöpfer. Ich bin also wahrscheinlich dankbar dem Glück gegenüber, oder dem Zufall, der mir bestimmte Möglichkeiten eröffnet hat ... eine entgültige Antwort darauf wird es vielleicht nie geben :-)
Ich bin dankbar zum Beispiel für einige Fähigkeiten und Eigenschaften, die ich habe, und die es mir z.B. ermöglichen, mit der persönlichen Schicksalsschlägen umzugehen, oder mit Unwägbarkeiten, mit allem, was das Leben so bereit hält, und auch mit meinen schlechten Eigenschaften und Fähigkeitsdefiziten umgehen zu können.
Für meinen Optimismus, der mir schwere Dinge leichter machen kann zum Beispiel.
Und dass ich mir selbst eine gute Freundin bin, die sich alles menschliche verzeiht, so wie sie anderen verzeiht ;-)
Das klingt schon fast wie das Vater Unser, oh je ...
PS: Und ich bin fürchterlich dankbar dafür, dass ich Glück empfinden kann, denn das ist garnicht mal so selbstverständlich. Eigentlich ist fast garnichts im Leben für mich selbstverständlich, vielleicht liegt es daran. Was wir haben, wer wir sind, wo wir leben, was wir können ... alles Zufall, Glücksache.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.07.18 14:25.