Ich versuche immer noch deinen Eröffnungsbeitrag zu verstehen ... meinst du damit, dass diese Diagnosen die gleichen Symptome haben wie die Bipolare Störung? Oder dass alle die gleichen Ursachen haben?
zum weiteren Verlauf: Für mich ist nicht die Bipolare Störung Teil der Persönlichkeit.
Sondern WELCHE Symptome man ausbildet, wenn man nicht mehr "normal" funktioniert, DAS beruht sicherlich auf Veranlagung plus Erfahrung plus Soziales Umfeld plus Trigger plus dies und das. Wenn die Symptome ins klassische Schema der Bipolaren Störung passen, kann man sich darauf abzielend behandeln lassen.
Welche Persönlichkeit zugrunde liegt, sollte man da unbedingt mit einbeziehen. Da liegt aber die Verantwortung auch beim Patienten, weil kein noch so toller Arzt jemals in dessen Schuhen laufen kann. Die Persönlichkeit halte ich nicht für unveränderlich, sie entwickelt sich stetig weiter. Auch die BS entwickelt sich, denn bei vielen verändert sich im Laufe des Lebens der Verlauf der Krankheit.
Und welche Anteile der Persönlichkeit gerade vorne sind, hängt auch viel von den aktuellen Umständen ab, und wie weit die Range ist, ist auch ganz individuell. Sicherlich gibt es "bipolare Persönlichkeiten", aber die sind nicht alle auch krank. Und es gibt Leute mit sehr starken Bipo-Symptomen, deren zugrundeliegende Persönlichkeit so garnicht bipolar ist.
Und da die Menschen so unterschiedlich und komplex sind, hat kaum jemand genau die gleichen Symptome wie der andere, und sehr viele haben weitere Symptome, die nicht ins klassische Bild der BS passen. Wenn man diese Symptome alle zur BS dazuzählt, kommt natürlich dabei raus, das alles bipolar ist.
Das meiste, von dem ich hier im Forum lese, habe ich nie gehabt. Manches, was bei mir eine große Rolle spielt, kennt hier kaum jemand. Trotzdem gibt es Überschneidungspunkte. Im Grunde sind wir alle die unterschiedlichsten Leute, bei denen einige Symptome mehr oder weniger ähnlich sind, und das nennt sich dann Bipolare Störung.
Welche Symptome man als Krankheit empfindet, muss jeder selbst entscheiden. Ich halte mich nicht für hypoman, wenn ich mal besonders gut drauf und kreativ bin - andere rennen da schon zum Arzt. Ich halte mich nicht für depressiv, wenn ich mal eine Woche lang hoffnungslos in der Ecke hocke, andere gehen da in die Klinik. Es gibt aber Symptome, die ich ganz klar als persönlichkeitsfremd empfinde, und da fängt für mich erst die Bipolare Störung an, also die Krankheit.
PS:
Als Kind war ich laut Mutter souverän, ziehmlich angstfrei, wortkarg, und immer unterwegs.
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.07.18 16:32.