Von CM halte ich nicht sonderlich viel und dennoch kann ich das eine oder andere für mich und meinen Hund nutzen. Martin Rütter ist sicher gut, vor allem besteht bei ihm die Gefahr nicht bei seinem Vierbeiner etwas kaputt zu machen, wie es bei Cesar Milan der Fall sein könnte. Allgemein ist die Erziehung über den Weg der Belohnung der bessere Weg und verhilft dabei auch zu einer engen Bindung und Vertrauen.
Grundsätzlich kann man aber von allen etwas lernen. Man muss nur das richtige für sich und seinen Hund finden mit dem beide gut arbeiten können. Individuell eben, wie bei unserer Erkrankung.

Zum Thema Stressfaktor:
Gerade ein Welpe bringt ein oft an den Rand der Verzweiflung. Der sogenannte „Welpen-Blues“ kennen die Meisten und auch ich war oft mit den Nerven am Ende. Aber das liegt vor allem an der Müdigkeit, da man schlecht durchschlafen kann, weil der Hund alle paar Stunden sein Geschäft verrichten muss (Ein Garten ist also Gold wert).

Aber was den restlichen Alltag betrifft ist mein Hund pure Therapie. In der Depression holt er mich nach draussen (am liebsten gehe ich dann wenn es regnet und kaum Menschen auf der Strasse sind), zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht oder macht sich vorwiegend „unsichtbar“, wenn es mir ganz schlecht geht. Da ich ihn schon seit dem Welpenalter habe, weiss er, dass ich in diesen Momenten Ruhe brauche und er legt sich still und leise in irgendeine Ecke und schläft.

In der Manie (und das kann ich jetzt nur Rückblickend erzählen, da ich die Diagnose Bipolar noch nicht lange habe) wird natürlich auch viel von ihm gefordert. Oft waren wir stundenlang unterwegs, von einem Ort zum anderen und er war oft todmüde am Abend, währendem ich noch Bäume hätte ausreissen können. Manchmal kam er aber auch zu kurz, da ich in diesen Phasen kein Zeitgefühl mehr hatte und aus zwei Stunden, die ich unterwegs war um etwas zu besorgen, auch gut einmal sechs werden konnten und kurz danach war ich wieder für drei Stunden weg.

Trotzdem, er nahm und nimmt mir nie etwas übel, fordert seine Rechte ein, zeigt Geduld und gibt vor allem viel Liebe. Auch wenn es noch einige Baustellen in der Erziehung gibt (er hat z.B. schon immer Angst vor Fremden und lässt sich erst nach seeeeeeehr langer Zeit von jemandem anfassen), so ist er doch der beste Entscheid meines Lebens.

Lg Mahal

Ps. Er ist mitnichten der Hund den ich wollte, aber genau der den ich brauche. ;)