Nunja, vor 2000 Jahren haben die vor allem armen Leute das wohl auch gesagt, vor 3000 und 4000 Jahren wohl änlich. Der Mensch ist eben ein Raubtier. Soviel dazu!
Aber ich möchte nur erwähnen, dass man sich in einer Depri regelrecht in die Destruktivität immer weiter reindrehen kann. Entwickelt so eine Eigendynamik und es hat in seiner Art, Intensität und Denke ebenso wenig mit der "objektiven" Wahrheit zu tun, wie bei einer Manie. Es ist eben genau das Gegenteil, alles Schwarz in Schwarz, keine Graubereich und Farben erst recht nicht mehr.
Nichts geht, nichts scheint Sinn zu machen und das Gefühl, man hätte schon alles ausprobiert und es hat keinen Sinn.
Das letzte Mal, als ich in solch einem Tal war, hat mir tatsächlich geholfen, mir ein "Stop" zu verordnen und mir regelrecht laut zu sagen "Die Depression
lügt.. Heike glaube nicht, was deine Gedanken dir gerade vorspielen, es ist die Depression. Es hat mich davor bewahrt, mich weiter in die Destruktivität zu drehen.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.05.18 00:20.