Es geht ihr gut , der Wilma.
Aber es erschreckt mich, wie schnell sie alt geworden ist.
Sie schlappt nur noch hinter mir her.
Längere Spaiergänge braucht sie nicht mehr.
Klar wußte ich das, klar hatte ich schon Hunde und weiß wie es ist...alles KLAR
Aber dieser Sprung von fittem Tier zu altem Tier...der geht so schnell.Vor einem Jahr wäre ich noch mit ihr verreist:Jetzt würde ich das nicht mehr machen.
Wenn wir mal einen Tag bissle mehr unterwegs sind, ist sie die nächsten k.o..
Meine Enkeline, 7, meint , daß wir es nun mit einer Schildkröte versuchen sollen.Wir sprachen darüber, daß es ja traurig ist, daß Hunde nicht so alt werden und ihre Chiarra mit 13 schon eine alte Dame war.
Und das sie nun über die Regenbogenbrücke in den Himmel gegangen sit, wo ihr nie wieder was weh tut.
"schildkröten werden ganz alt und Papagaien auch..."
Keine großen Weisheiten.Nur "so ist das Leben".
Ich bin pragmatisch.Und überlege schon woher der nächste Hund kommt.
Gestern traf ich jemand im Park, die haben nun einen "neuen" Collie.Ihrer wurde 15.Das ist für ein Collie sehr alt.
Sie erzählte daß sie ja keinen mehr wollte, weil sie so traurig war , als der alte Hund starb.
Aber dann ging es doch nicht ohne Hund.
Da denk ich immer ..."komisch..jeder weiß doch , daß ein Hund nicht immer da sein wird...wieso tun sich die Leute so schwer den tod als Lebensteil zu akzeptieren"
Ich erzähle der Frau, daß Wilma so abgebaut hat und wahrscheinlich eine Tumor hat.....und daß ich beschloßen habe, sie nicht mehr auf "biegen und brechen" therapieren zu lassen , sondern mich zu freuen, solange es ihr gut geht und das Geld, daß die Teure Therapie kosten würde, lieber für einen neuen Hund spare.
Die Frau guckte ganz betroffen und ich kam mir vor wie ein Sadist.
Mein Onkel hat seinen Yorckie mit 16 noch am Herzen operieren lassen.Das Tier litt noch zwei Wochen an den Auswirkungen der OP, dann durfte es zum Glück, einschlafen.
Ich finde , sowas ist Tierquälerei.Wohin soll das denn führen...daß Hund auch mit der dollsten OP nicht 100 wird ist doch klar.
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Mein Herzhund ist alt geworden..
Es geht mir zu schnell.
Ich sehe sie noch vor der Türe in den Gänseblümchen sitzen.
Es hat so lange gedauert, bis sie stubenrein war. Irgendwas hatte sie da falsch verknüpft, Setzte ich sie auf die Wies vorm Haus, futterte sie eifrig Gänseblümchen und zappelt herum, weil sie Pipi mußte aber wo nur....kaum trug ich sie rein, pieselte sie auf den Boden.
Das war damals unser Problemchen-Projekt.
Meine Freundin meinte ich soll sie Marylin taufen, weil sie als Welpe so mit dem Hintern wackelte.
Sie sah aus wie ein kleiner , schwarzer , laufender Flokati....
Es ist mir wie gestern, der Ausflug im ersten Jahr mit ihr.Das erste mal Schnee,. Ich begegnete einer alten Dame, die ich aus der Kirche kannte und die um ihren Mann trauerte.
Wir standen lange da und gucktem dem Hundkind zu, daß sich durch den Schnee kugelte und so einen Riesenspaß hatte.
Die alte Frau und ich bestättigten uns gegenseitig, wie wertvoll so ein Tier sein kann. Daß ihr ihre Katze so hilft...durch die Trauer.
Oder wie sie mit ein paar Monaten freudig zur Schafkoppel lief.Schließlich war sie Abkömmling guter alteutscher Hütehunde.
Und dann wie sie durch die Luft fliegt.Der Schrei. Auf dem Elektrozaun war zuviel Strom. Von da an fürchtete sie alles , was entfernt nach Schaf aussah.
Vor allem erinnere ich mein Gefühl, als mein Sohn mich mit ihr zusammen von der Klinik abholte. Ich hatte sie schon losgelassen.Ich hatte alles losgelassen .Außerdem hatte ich schon mal einen Hund hergeben müßen, weil ich in die Klinik kam.Und daß ich nochmal eine Depression überlebe, glaubte ich nicht.
Und es war der Hund was dann zum ersten mal wieder ein Gefühl antriggerte.Diese ungefilterte Freude von ihr, mich zu sehen.Die Menschen so nicht ausdrücken können.
Man hat so Schlüßelmomente im Leben.Einer meiner war, wie ich da nach Monaten der Todeszone aus der Tür gehe und der Hund auf uns wartet, den mein Sohn vor der Klinik angebunden hatte.
Wie sie sich freut. Mir die Hände leckt.
Oder ihren ALF vertrimmen.
ALF , das Plüschtier, hat sie mal auf dem Sperrmüll gefunden und das ist ihr letztes, übrig gebliebenes Spielzeug.
Sie hatte früher viele Sachen, eine ganze Kiste mit Spielzeug voll, dann wurde es immer weniger, was sie interessierte.
ALF war ihr Streßabbauer. Wenn wir heim kamen, nach einem aufregenden Tag oder wenn sie sich sonst aufregte, wurde ALF vertrimmt.
Letztes Jahr haben wir noch "Raufen" mit dem Ding gespielt.
Diese Tage fiel mir auf, daß sie das nicht mehr macht.Sie sucht den ALF nicht mehr, wenn sie gestreßt ist.
Das "sagt" was.
h.