Moin lieber Leuchtturm,
lt. Tageszeitung soll heute hin und wieder die Sonne scheinen.
Das ist doch schon mal eine erfreuliche Aussicht :-)
Heute laufe ich mit Maya die erste Gassirunde zum Markt - nicht unbedingt zum Einkaufen - sondern wegen der Atmosphäre.
Ich treffe nette, gut gelaunte Menschen und setze mich mittenrein auf eine Bank und esse genüßlich ein Matjes-Brötchen.
Auf diesen kleinen Ausflug freue ich mich jeden Samstag. Er tut mir gut. Heim geht's per Bus.
Mein Denken ist heute morgen Gott sei Dank wieder halbwegs klar.
Woran ich mich nur sehr schwer gewöhnen kann, ist, dass Veränderungen, die langfristig zu meinem Besten sind, erstmal
einen emotionalen Einbruch nach sich ziehen, statt Leichtigkeit und Glücksgefühle auszulösen.
Je schwerer es mir gefallen ist, eine längst überfällige Entscheidung zu treffen und je größer die Erleichterung, es endlich geschafft zu haben, je tiefer das gefühlsmäßige Abrutschen, nachdem ich gehandelt habe.
Auch wenn mir vom Kopf her die Konsequenzen klar sind und ich mir sicher bin, das für mich Richtige getan zu haben, gefühlsmäßig fällt es mir sehr schwer, damit umzugehen. Trotz vielfacher Übung wird's leider nicht leichter! :-(
Gott sei Dank gebe ich in solchen Fällen dem Hang, mich einzuigeln und zu isolieren nicht mehr nach.
Das Drama "ich bin mutterseelenallein und von allen verlassen" tue ich mir heute nicht mehr an.
Das ist ein großer Fortschritt.
Hilfreich ist mir, dass ich nur 24 Stunden bewältigen muss.
Das ist überschaubar und das kriege ich irgendwie hin.
Lieber Leuchtturm,
ich bemerke gerade, dass ich mit dem, was ich Dir schreibe, mir selbst Mut mache.
Danke für's Lesen!
Herzliche Grüße
Deborah
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.12.17 07:26.