Hallo,

ich bin sehr gläubig, gehe aber nur ganz selten in die Kirche. Ich kann mit dem Getue der Leute nicht umgehen. Mein Mann hat mich schon des öfteren in eine charismatische Freikirche geschleppt, da wurde ganz unverholen um Spende gebeten. Für mich ist das alles Geldmacherei. Wir waren auch mal in einer Baptisten-Kirche auf einem amerikanischen Militärgelände. Dort haben wir uns erst mal einen "Werbefilm" für die US Army anschauen müssen. :-( Andere Glaubensrichtungen bauen auf elitäres Gehabe, das finde ich am Schlimmsten.

Ich bin absolut davon überzeugt, dass eine spirituelle Welt existiert, und weiß, dass Jesus Christus unter uns ist. Nur muss in Glaubensfragen jeder seinen Weg alleine finden. Manche fühlen sich in einer Gemeinde wohler, andere (wie ich) eben alleine. Für mich ist die ganze Welt eine Gemeinde, jeden sehe ich als Schwester und Bruder.

Okay, das hat jetzt mit deinem Thema nichts zu tun. Du hast als Kind gelitten unter der "Berufung" deiner Eltern. Deine Eltern haben vieles falsch gemacht. Sie hätten dich mehr abgrenzen müssen. Mir scheint, als hätten auch sie "übertrieben" mit ihrem geistlichen Leben und natürliche Grenzen nicht geachtet. Eltern machen Fehler und wir müssen sie dann irgendwann kritisch hinterfragen und alles verabeiten. Ich denke aber auf keinen Fall, dass es vorherbestimmt ist, dass die Kindheit uns das ganze Leben versaut. Mein Mann ist in Westafrika ohne Mutter aufgewachsen. Er hat schlimme Erfahrungen als "Stiefkind" gemacht, musste Bürgerkrieg und öffentliche Hinrichtungen erleben. Trotzdem hat er weder Angstzustände noch depressive Anwandlungen.

Eigentlich ist die ganze Welt so, dass ständig jeder etwas falsch macht, verletzt und Grenzen übertritt. Ich bin so, du bist so, alle sind so. Wir sind nicht im Paradies, eher im Straflager ...

Liebe Grüße,
Ceily



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.17 09:03.