Hallo tschitta,
ja sicher haben die Angst, das zeigt sich nicht nur erst seit G20 in Hamburg. Hast du dich nie gefragt, warum z.B. gerade durch Medien damals viele Beispiele von "Unwilligen" Hartz-IV-Empfänger gezeigt wurden? Da könnte man noch mehr Beispiele sagen.
Stell dir vor, wir ließen uns nicht auseinander bringen, keine Keile zwischen den einzelnen Minderheiten schieben, sondern die Homosexuellen, Harzt-IV-Empfänger, Flüchtlinge, Obdachlosen, Körperlich oder seelisch beeinträchtigte Menschen, Lernbehinderte Menschen, zusammen mit jenen, die sich gerade mal ein klein wenig Luxus leisten können, gingen Hand in Hand auf die Straße. Was würde das für eine große Demonstration werden, da würden den wirklich Besitzenden der "Arsch" auf Grundeis gehen.
Deshalb ist es für sie so wichtig, Keile zwischen die einzelnen Gruppen zu bringen, wie jetzt eben die Autonomen und linksgerichteten zu diskreditieren. Wenn wir nämlich mit uns selber beschäftigt sind, kommt niemand auf die Idee wirklich zu jenen zu schauen, die in Milliarden-Höhe den Staat betrügen, wie in den Cum-Cum und Cum-Ex-Bankgeschäften, wo der deutsche Staat um über 30 Milliarden beschissen wurde. Oder diejenigen, die in die Steuerparadise abwandern oder der deutsche Staat über die Griechenland-Krise schöne Zinsen einkassiert, etc. pp.
Nein, da muss ein Bild her, dass die Randalierer es sind, die den deutschen Staat beschädigen oder der kleine Hartz-IV-Mensch, der angeblich den Staat betrügt oder der Ausländer, der angeblich die knappen Wohnungen wegschnappt, Gentrifizierung und Immobilienhaie, achwo, nein, die Besitzlosen oder wenig Besitzenden sind es immer, die irgendwas bedrohen.
Leider sind wir so doof und lassen das mit uns machen. Wir trotten der Meinungsmache hinterher. Und wer das System in Frage stellt, wird als Verschwörungstheoretiker oder als Krank abgestempelt.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.07.17 17:09.