Puh ;-),
da merke ich, hat sich was Luft verschafft, zurrecht.
Ich hatte vorher verschiedene Videos vom schwarzen Block gesehen. Ein Video zeigt, wie der Schwarze Block am Freitag völlig ungehindert von ihrem Quatier aus los zieht, gefilmt aus einem Bus heraus, der stehen blieb und sie vorbei zu lassen. Keine Polizei, und schon da fingen sie zu randalieren an.
Zwei weitere Videos zeigen die Zerstörungswut in der Schanze, völlig frei über Stunden hinweg, niemand hielt sie auf. Das war schon alles recht merkwürdig. Dann aber jenes Video von Genua und ich dachte nur, die hatten eine Blaupause, also sowohl die Randalierer, als auch bei dem Vorgehen der Polizei. Genau die gleiche Taktik.
Dann der Bericht von den notdienstlichen Anwälten, die nicht vorgelassen wurden, unter fadenscheinigen Behauptungen oder die erniedrigende Leibesvisite der in Gewahrsam genommenen, nach einem Gespräch mit einem notdienstlichen Anwalt. Ebenso in Genua, nur dort noch viel schlimmer, mit Folter etc.
Der Schuss der in Hamburg fiel, Gott sei dank kein Toter. Ein Schuss der in Genua fiel mit einem Toten. Unwillkürlich kommt einem der Verdacht nach einer Koreografi auf.
Aber folgende Ungereimtheiten sind mir noch aufgefallen:
Am Donnerstag gab es keinerlei Gewalt von Seiten des Blocks, nur eine Vermummung. Die Polizei ließ es eskalieren. Ströbele sagt in einem Interview, dass solch ein Vorgehen in Berlin nicht möglich gewesen wäre. Außerdem gibt es Berichte, dass die Berliner Polizei gewarnt hatte, aber die Hamburger Verantwortlichen nichts wissen wollte. Auch ein Berliner Polizist sagte aus, dass sie es vermutlich anders angegangen wären in Berlin, aber keiner wollte deren Meinung wissen.
Die Verantwortlichen rechtfertigen das Vorgehen, dass sie den Block von den übrigen trennen wollten. Dort hatte aber komischer Weise niemand das Problem, ggf. andere Unbeteiligte zu verletzen. In der Schanze wiederum argumentierten sie wieder anders herum.
Die Polizei vermutete in einem der Zeltcamps den schwarzen Block, aber interessant ist, dass dieser sich völlig ungehindert von dort in Bewegung setzen konnte. Keine Polizei weit und breit.
Fast 20.000 Polizisten in der Stadt, aber 4 Stunden brauchten sie für die Zusammenstellung des SEK? Für Freunde des islamischen Staates dürfte das eine interessante Information sein.
Dann randalierten sie im Szeneviertel, also dort, wo die Autonomen ihren Bezugspunkt haben und zwar ohne das es einen Grund dazu gab, denn sie wurden ja nicht von der Polizei behelligt. Welcher Autonome würde sein Quartier angreifen? Welcher Autonome würde die Läden zerstören, die Kiez-Läden sind, gerade Budni, hallo, da müssten alle Glocken bimmeln.
Merkwürdig das ich noch vor den Krawallen genau dieses Gefühl hatte, das eine Eskalation gewollt war.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).