Hallo Foris,
als Kind bin ich mit Hund und Katze aufgewachsen. Die Beziehung zu Hund und Katze hatte zu dieser Zeit jedoch
einen vollkommen anderen Stellenwert wie heute. Sie gehörten einfach irgendwie dazu.
Ich hatte als Erwachsene nie das Bedürfnis, einen Hund zu haben.
Als meine Tochter sich als Kind einen Hund wünschte, habe ich das nicht erlaubt.
Im nachhinein kann ich mein "nein" nicht nachvollziehen und bedaure es.
Aber hinterher - mit zunehmendem Alter - ist man immer schlauer.
Den Yorki Benny habe ich vor 15 Jahren nur deshalb aus meiner alten Heimat mit in meine Wahlheimat genommen, weil es
ihm bei meiner kranken Schwester nicht gut ging. Mein Verantwortungsbewußtsein hat es nicht erlaubt, ihn in der damaligen Situation zurück zu lassen. Ich hatte keine Ahnung von Hunden.
Da der kleine Kerl sehr selbstbewußt und pflegeleicht war, bin ich auch gar nicht auf die Idee gekommen, dass ein Hund
bzw. das Zusammenleben mit ihm auch schwierig sein könnte. Das habe ich erst viel später erfahren, als ich den nächsten
Hund aus Verantwortungsbewußtsein "gerettet" habe.
Nach seinem Tod stand für mich fest, dass ich aufgrund meines Alters und meiner finanziellen Möglichkeiten
keinen Hund mehr will.
Nach fast einem Jahr habe ich meine Meinung geändert, weil mein Herz gegen diese verstandesmäßige Entscheidung an-
kämpfte und ich auf dem besten Weg war, eine vergrätzte alte Frau zu werden. In der Zwischenzeit hatte ich festgestellt,
dass ein Hund mein Leben bereichert und ich dadurch eine bessere Lebensqualität habe.
Fest stand für mich von Anfang an, dass nur ein Tierheimhund infrage kommt, der ein Zuhause braucht.
Einen Straßenhund habe ich allerdings von vornherein ausgeschlossen, weil ich mir das nicht zutraue.
Maya hat bereits in einer Familie gelebt, bevor sie mit ihrem Welpen ausgesetzt wurde.
Sie ist gut sozialisiert, da sie im Tierheim im Rudel lebte.
Dass sie stubenrein war, war meine Bedingung.
In Kauf muss ich nun nehmen, dass es mir heute sehr viel schwerer fällt, einem jungen Hund gerecht zu werden, als 10 Jahre früher einem bereits älteren Tier. Auch musste ich meine bereits getroffene Entscheidung, mit 70 Jahren nicht mehr putzen zu gehen, um meine Finanzen aufzubessern, zurücknehmen.
Ich gebe zu, dass ich den Gedanken, Maya wieder zurück zu geben, auch hatte.
Dazu fehlte mir jedoch der Mut und ausserdem fände ich es auch unfair dem kleinen Powerpaket gegenüber.
Die Probleme, die jetzt auftauchen, werden ich "mit Geduld und Spucke" und entsprechendem Einsatz bewältigen.
Das ist der Stand der Dinge.
Viele Grüße
Deborah
5-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.03.17 13:10.