Hallo Fahni,
ja, das klingt genau wie bei mir früher. Perfektionismus ist ja erwiesenermaßen auch eine Eigenschaft, die psychische Krankheiten begünstigt.
Das mit "beleidigt" sein kenne ich auch. Ich muss unbedingt zeigen, dass ich klüger bin? Warum eigentlich? Bei mir war es sicher ein Selbstwertproblem. Früher war ich nicht beliebt und die Noten gaben mir die Möglichkeit auf meine Mobber "herabzugucken". Es gab mir als Opfer ein leises, verstecktes Überlegenheitsgefühl, mit dem ich den Mangel an sozialer Akzeptanz ausglich. Irgendwann war ich auf einer anderen Schule, in höheren Klassen, sogar beliebt und hatte viele Freunde. Doch für mich selbst hing der Selbstwert sehr davon ab, gut zu sein. Und gemocht zu werden, ich wollte möglichst immer lieb gehabt werden und habe selten nein gesagt. Eine Urangst, wieder ausgeschlossen zu werden.
Mittlerweile habe ich ein paar ausgesuchte langjährige Freunde und weiß, dass sie mich mögen, egal was ich leiste und auch wenn ich nicht immer parat stehe. Das ist doch schön. Und wenn ich einmal in etwas versage, dann ist in meinem Kopf, dass ich Leute habe, die mich gern haben. Mein Freund oder auch meine Freundinnen werden mich trotzdem in den Arm nehmen und dann ist alles halb so schlimm. Und genauso mache ich das umgekehrt. Ein schönes Gefühl von Geborgenheit und Akzeptanz, das mir früher unter Kindern und Jugendlichen immer gefehlt hat.
Liebe Grüße
Tagtraum
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.02.17 23:03.