Der Titel ist reißerisch genug, hoffe ich. Hähähä
Ich würde gern mal über diese Eigenschaften des Menschen diskutieren und sie vor allem aus der Schmutzecke raushohlen. Denn Neid und Mißgunst an sich sind völlig harmlose Dinge, sofern man sich selbst deren bewußt wird. Dann nämlich muss niemand darunter leider, nicht der Beneidete und auch man selbst ärgert sich nicht.
Ich fang mal an.
Leider kenne ich Sozialneid. Schon seit meiner Kindheit.
So vieles hätte ich auch gern gehabt, was die anderen hatten ... die bekamen quasi alles in den Arsch geschoben Und dann waren die damit nicht mal zufrieden!!! Ich an deren Stelle wäre so glücklich gewesen! Dachte ich damals.
Beneidet habe ich sie um ihre Privilegien. Ich wollte auch welche haben.
Mißgönnt habe ich ihnen ihre Unzufriedenheit.
Später lernte ich dann, daß es keineswegs glücklich macht, alles in den Arsch geschoben zu bekommen. Und daß es sogar unglücklich machen kann: Zum Beispiel, weil viele von den wohlhabenden Kids sehr gegängelt wurden. Ich habe Leute kennengelernt, die da ausgebrochen sind und mühsam sich aneignen mussten, was ich schon von kleinauf konnte und wußte. Vor diesen Leuten habe ich großen Respekt.
Aber es bleibt in mir.
Ich ärgere mich über Leute, die ihre Privilegiertheit nicht erkennen, denn ich scheine zu glauben: "Wenn ICH so privilegiert gewesen wäre, hatte ich das erkannt und würde sittsam, bescheiden und dankbar sein. Aber diese Vollidioten raffen's nicht, und spielen sich auf, als hätten sie irgendwas selbst erreicht."
Aber das ist ja Blödsinn. Wie man als Kind aufwächst, das ist natürlich alles selbstverständlich. Auch ich bin gegenüber jemandem privilegiert gewesen, ohne es zu ahnen. Man kann nicht an zwei Orten zugleich sein.
Und ich ärgere mich vor allem deswegen, weil ich anscheinend glaube, mit mir wäre alles viel besser gelaufen, hätte ich nur die günstigen Voraussetzungen der anderen gehabt. Hahahaha
Das alles läuft natürlich unterschwellig und unbewußt ab, wenn ich es nicht so hervorkrame und auseinandernehme.
Mein Fazit:
Neid ist meines Erachtens etwas Irrationales.
Gerade deshalb ist es so hilfreich, ihn sich bewußt zu machen.
So löst er sich quasi von selbst auf und man kann Witze drüber machen. Ich knurre gerne gefährlich und fletsche die Zähne, wenn ich Kinder im Garten wunderschöner Häuser mit Spielgeräten und tollen Baumhäusern sehe. Hihihihihi
Jede Wette, daß fast jeder mal so einen Stich verspürt, sich über jemanden ärgert und denkt:
"Sei doch froh, daß du das hast/kannst/bist und beschwere dich nicht auch noch! Wenn ich so ein Glück hätte wie du, würde ich es viel besser zu würdigen wissen!" Man neidet demjenigen, was er hat, weil man es selbst gern hätte. Und mißgönnt ihm, damit obendrein noch unzufrieden sein zu dürfen.
Oft betrifft das tiefsitzende Dinge, die schon immer an einem genagt haben.
Äußerlichkeiten, Gesundheit, Fähigkeiten, Geld, Beziehungen, soziale Stellung, Geschwister ...
Fällt euch dazu was ein?
Ich würde mich über einen Austausch freuen.