Die schwersten Wege
werden alleine gegangen,
die Enttäuschung,, der Verlust,
das Opfr,
sind einsam.
Selbst der Tote der jedem Ruf antwortet
und keiner Bitte versagt
steht uns nicht bei
und sieht zu
ob wir es vermögen.
Die Hände der Lebenden die sich ausstrecken
ohne uns zu erreichen
sind wie Äste der Bäume im Winter.
Alle Vögel schweigen.
Man hört den eigenen Schritt
und den Schriit den der Fuß
noch nicht gegangen ist aber gehen wird.
Stehenbleiben und sich Umdrehen
hilft nicht. Es muß
gegangen sein.
Nimm eine Kerzein die Hand
w2ie in den Katakomben
das kleine Licht atmet kaum.
Und doch, wenn du lange gegangen bist,
bleibt das Wunder nicht aus,
weil das Wunder immer geschieht,
und weil wir ohne die Gnade
nicht leben können:
die Kerze wird hell vom freien Atem des Tags,
di bläst sie lächelnd aus
wenn du in die Sonne trittst
und unter den blühenden Gärten
die Stadt vor dir liegt,
und in deinem Hause
dir der Tisch weiß geedeckt ist.
Und diie verlierbaren Lebenden
und die unverlierbaren Toten
dir das Brot brechen und den Wein reichen -
und du ihre Stimmen wieder hörst
ganz nahe
bei deinem Herzen.
Hilde Domin
Hochachtungsvoll, Rolf H.
m, 55, alleinstehend, Augsburg, Berliner, Dipl. Sozialpädagoge (FH). Bipo I ),
"Nur da Not koan Schwung lassn"