Ja, liebe Monique, das ist eine abenteuerliche Geschichte, die ich Dir gern erzaehle. Aber ich fasse mich kurz.
In der Klasse meiner Tochter war ein Maedchen, das aus Argentinien gekommen war und epileptische Anfaelle hatte. Da die beiden Maedchen ziemlich nah beieinander wohnten, freundeten sie sich an. Als die Sommerferien kamen, fragte Tamaras Mutter bei uns an, ob Evelyn Tamara nach Suedamerika begleiten koennte, weil sie die Anfaelle hatte und nicht allein reisen konnte. Beide Maedchen waren 17 Jahre alt und verbrachten 6 Wochen bei ?Verwandten? in Argentinien. Die Mutter war an der argentinischen Botschaft in Bonn taetig, und ich wurde dort als Uebersetzerin eingestellt. So lernten wir uns naeher kennen. Nach dem Abi gingen Tamara und ihre Mutter zurueck nach Buenos Aires.
Als ich dann vor 8 Jahren beschloss, in Suedamerika zu leben, nahm ich wieder Kontakt zu den beiden auf und besuchte sie, wenn ich in Buenos Aires war. Leider, leider rauchen beide Frauen wie die Schlote, was fuer mich auch ein Hinweis auf die seelischen Konflikte ist. Ebenfalls bemerkenswert: Tamara hat drei Mal ihren Namen gewechselt. Vor 8 Jahren nannte sie sich Soledad (Einsamkeit), und inzwischen heisst sie Esperanza. Ich bin gespannt, wie es mit ihr weitergeht. Wir stehen per email in Verbindung.

P.S. Meine ?Flucht? nach Suedamerika hat sicher auch mit der Krankheit zu tun, denn ich wollte ein neues Leben beginnen. Hier kennt kaum jemand meine bipolare Vergangenheit, das ist gut so. Ich hoffe, weiterhin mit den wenigen Medis stabil zu bleiben. Nach langer Suche bin ich jetzt in Uruguay ansaessig und will nie wieder weg. Einmal im Jahr besuche ich meine Kinder und Enkel in Deutschland - Frankfurt, Berlin und habe noch ein kleines Appartment in Bonn.