Guten Morgen Monique,
ich fühle mich nicht verletzt und ich bin auch nicht empört.
Wir haben lediglich vollkommen unterschiedliche Einstellungen. Und dies aufzuzeigen, war mir wichtig.
Wenn meine Abgrenzung zu hart rübergekommen ist, so tut mir das leid. Das war nicht meine Absicht.
Meine Tochter hat mich weder "geopfert", noch ist sie "geflohen" und schon gar nicht hat sie "mich im Stich gelassen". Sie hat "gut für sich selbst gesorgt", als ich es in meinem Kranksein nicht mehr konnte.
Ich bin auch nicht auf der Strecke geblieben!!!
Unsere Wege führten lediglich vorübergehend (12 lange, schmerzliche Jahre) in unterschiedliche Richtungen.
Die Entscheidung, den Kontakt zu mir abzubrechen, hat meine Tochter alleine getroffen, und zwar in dem Moment, wo sie es für richtig hielt (wo sie einfach nicht mehr konnte!)
Mit "ich habe diese Entscheidung mitgetragen" meine ich:
Ich konnte nachvollziehen, aus welchem Grund sie sich zurückzieht und um ihr eigenes Leben kümmern muß. Und ich war mit ihrer Entscheidung einverstanden (auch wenn es mir weh getan hat).
Ich war einverstanden, weil ich meine Tochter über alles liebe und ich wollte nicht, daß sie sich für mich "opfert". Wäre sie geblieben, hätte sie genau das getan.
Mit der Formulierung "Rest der Welt" habe ich ganz bewußt überzogen, weil es bisher keine Person gegeben hat, die die gesamte Situation aus unserer Sicht versteht.
Meine Tochter und ich "denken (beide) anders" als die meisten Menschen. Und das scheint das Problem zu sein.
Liebe Monique,
ich kann Deine Sicht sehr gut verstehen und ich weiß, was Du mir sagen willst.
Doch ich denke und empfinde halt ganz anders.
Und meine Tochter tut das auch.
Das haben wir in einem langen Gespräch in der vergangenen Woche übereinstimmend festgestellt.
Liebe Grüße
Deborah
61,1 erw. Tochter, bipolar erkrankt seit 1992 -
seit Mai 2002 ohne kranke Phasen
..."Nur wer fortgeht,
kann wiederkommen."
(Bernd Kebelman)