Hallo Leute,
ich habe mal eine Umfrage an euch. Dieses Alltagsphänomen wird wohl fast jeder Mensch kennen und mich interessiert, wie ihr damit umgeht.
Ausgangslage:
Angenommen, ihr habt ein chronisches gesundheitliches Problem, mit dem ihr euch schon seit Jahrzehnten leben müsst, und das gravierende Auswirkungen auf euer Leben hat. Ihr habt schon alle gängigen und exotischen Lösungsmöglichkeiten probiert, alle denkbaren Ansätze der Ursachenforschung betrieben und seit weiterhin auf der Suche, ihr seid inzwischen echte Profis auf dem Terrain.
Nachdem alle Lösungsmöglichkeiten versagt haben und euer Leben aufgrund dieses Problems über lange Strecken und viele Jahre eine echte Qual war, habt ihr angefangen, Medikamente zu einzunehmen. Nach vielem Probieren habt ihr das Bestmögliche gefunden, um mit so wenig Medis wie möglich ein lebenswertes Leben haben zu können.
Alltagphänomen:
Sobald ihr mit Leute darüber sprecht, kommt IMMER irgendwann jemand, der von diesem Problem und dessen Auswirkungen offensichtlich keine Ahnung hat, aber meint, er müsste dir erklären, wie es richtig geht. Dass du wegen so einer Lappalie keine Medikamente nehmen solltest, denn er selbst würde das schließlich auch nicht tun. Er selbst würde es sich nicht so einfach machen, schließlich kann man mit einfachen Mitteln und ohne Medis dieses Problem beheben.
Dann gibt er die üblichen Ratschläge und Weisheiten von sich, die dir schon aus den Ohren wachsen, so oft hast du die gehört und so nutzlos sind die. -
Du versuchst das Problem nochmal deutlicher zu erklären und dass es etwas anderes ist als das, wovon er spricht, und dass diese Mittel nicht wirken.
Daraufhin kommt fast jedesmal die Antwort, dass er sehr wohl weiß, worum es geht, er kenne es schließlich selbst. Und er sei ein Gegner davon, Medikamente zu nehmen, die man nicht einnehmen muss. Die würden nur das Problem verdecken und alles schlimmer machen. -
Du versuchst ihm zu verdeutlichen, dass du seine Bedenken verstehst und dich selbst jahrzehntelang ohne Medikamente rumgequält hast, mit schwerwiegenden Folgen. Dass alle genannten und ungenannten Maßnahmen nicht wirken. Dass erst durch die Medis ein Leben überhaupt möglich ist. Dass du liebend gern ohne Medis klarkommen würdest und das lange versucht hast, es auch weiterhin versuchst, es aber derzeit nicht geht.
Daraufhin sagt er, du würdest ihn nicht verstehen, er wisse schließlich, wie man das behebt, schaffe es selbst schließlich auch, man müsse sich nur ein bißchen zusamenreißen und nicht sofort zu Medis greifen. Und dann gibt er wieder Beispiele aus seinem Leben, die so weit entfernt von deinem Problem sind, dass sie schon von einem anderen Planeten zu stammen scheinen. Dann gibt er dir weitere Ratschläge jener allgemein bekannten Art, von denen du schon eingangs gesagt hast, dass sie nichts bewirken.
Fazit:
Es ist immer die gleiche sinnlose Endlosschleife. Immer nach dem gleichen Schema, du kannst schon das nächste "Argument" wörtwörtlich erahnen. Es raubt dir nur wertvolle Lebenszeit und bringt für niemanden eine Erkenntnis.
Frage:
Ist es nicht das beste, das Gespräch einfach abzubrechen, sobald die übliche Leier beginnt? Meiner Erfahrung nach kommen immer genau die selben Sprüche, sobald der erste Schlüsselsatz gefallen ist - nämlich, dass es falsch ist, deswegen Medikamente zu nehmen. An der Stelle kann man eigentlich schon abwinken. Ich gehe trotzdem immer wieder darauf ein, versuche zu erklären, und es ist immer die selbe Leier.
Darf ich mir das ab jetzt ersparen?
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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.04.17 11:39.